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Foto:APA/Schaechter
New York - Der Höhenflug von Österreichs Tennis bei den US Open mit drei Spielern in der dritten Runde, der auch international durchaus Beachtung fand, wurde am Sonntag abrupt beendet. Doch das Aus von Jürgen Melzer, Stefan Koubek und Alexander Peya war für das Trio kein Grund zum Trübsal blasen, immerhin haben sie mit starken Leistungen in Flushing Meadows gezeigt, dass man mit ihnen nicht nur beim Daviscup in knapp zweieinhalb Wochen vom 24. bis 26. September gegen Großbritannien in Pörtschach wird rechnen müssen.

In Top 40 festgesetzt

Trotz der überraschend glatten Dreisatz-Niederlage gegen den Franzosen Michael Llodra zog Jürgen Melzer eine positive Bilanz. "Ich habe mich mit dem Viertelfinale auf Long Island und der dritten Runde hier in den Top 40 festgesetzt. Jetzt gibt es heuer nach dem Daviscup noch fünf Hallenturniere, da möchte ich mich weiter verbessern." Auch sein Coach Karl-Heinz Wetter sieht die Entwicklung von Melzer sehr positiv. "Er hat seine Position ständig verbessert und sein Spiel hat sich total entwickelt. Es ist nicht mehr so viel hopp oder drop, es hat jetzt ein Gesicht."

Wetter erwartet sich daher für den Rest des Jahres noch relativ viel, auch weil Melzer nicht mehr viele Punkte zu verteidigen hat. "Wenn er halbwegs frisch in die Hallensaison reingeht, dann sind noch gute Ergebnisse möglich." Ausgehend von der Top-40-Platzierung, die ihm bis Jahresende bleiben sollte, möchte sich Melzer weiter verbessern.

Bei den Australian Open gesetzt sein

Und vielleicht klappt es dann auch schon mit dem ersten Ziel für 2005: Einer Setzung bei den Australian Open im Jänner. Um diese sicher zu haben, wäre Rang 32 nötig. Melzer spielt nach dem Daviscup die Hallen-Events in Lyon, die BA-CA-Trophy in Wien, Madrid, St. Petersburg und Paris. Danach steht wieder der körperliche Aufbau für das nächste Jahr auf dem Programm, der dem Niederösterreicher laut Wetter im Vorjahr das "Rüstzeug" für die erfolgreiche Saison gegeben hat.

Doch zuvor freut sich Melzer aber noch auf den "heißen Tanz" gegen Tim Henman und Co. im Daviscup. "Man hat gesehen, dass wir alle gut in Form sind. Jetzt müssen wir schauen, dass wir diese auch auf den Sand rüberkriegen."

Koubek: "Es war eine gute Woche"

Zufriedenheit herrschte im Wesentlichen auch bei Koubek und Peya: Koubek hat mit seinem Sieg über den Weltranglisten-Achten Juan Carlos Ferrero wieder aufhorchen lassen, war aber gegen den Aufschlag-Riesen Joachim Johansson in vier Sets gescheitert. "Es war eine gute Woche. Ich habe zwei Fünfsatz-Partien gewonnen, eine davon gegen Ferrero." Er bestätigte jedenfalls den schon auf Long Island gezeigten Aufwärtstrend, als er nach drei Siegen in der Qualifikation auch die erste Runde überstanden hatte. Koubek spielt in der Woche vor dem Daviscup beim ATP-Turnier in Bukarest.

Peya tankte Selbstvertrauen

Und Peya hat bei seinem dritten Major-Turnier im Hauptbewerb mit Runde drei sein bestes Resultat erreicht. "Das Turnier bringt mir Selbstvertrauen." Ob auch er vor Pörtschach zur Qualifikation noch diese Woche nach Bukarest reist, ließ er offen. Gemeinsam hat dieses Trio aber eine Novität im rot-weiß-roten Tennis geschafft, denn drei ÖTV-Herren bei einem Grand-Slam-Turnier in Runde drei hatte es bis dato nicht gegeben. Vom möglichen Achtelfinal-Duell Koubek - Melzer - es wäre das erste Aufeinandertreffen der Beiden überhaupt gewesen - trennten Österreichs Tennis dann aber doch fünf Sätze. (APA)