Sven Regener will nicht mit seinem Romanhelden verwechselt werden - Jetzt erscheint der zweite Band der geplanten Trilogie um den Antihelden
Redaktion
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Berlin - Sven Regener, Schöpfer von Herrn Lehmann, will
nicht mit seinem Buch- und Filmhelden verwechselt werden. "Ich bin
nicht Herr Lehmann!", sagt der 43-jährige Autor. "Ich
mag ihn, für mich ist er wie ein Freund", erklärt Regener, der auch
Sänger der Band Element of Crime ist. Er halte jedoch nichts von
Schriftstellern, die ausschließlich ihre eigenen Erlebnisse zu Papier
bringen. Nach dem 2001 erschienenen Buch "Herr Lehmann" kommt mit
"Neue Vahr Süd" nun der zweite Band der geplanten Trilogie um den
liebenswerten Antihelden heraus. "Es ist eine ausgedachte Geschichte,
die in einer Welt stattfindet, die ich kenne. Darum geht es bei
Literatur, um die Auseinandersetzung mit der Welt."
Schreibmethode: Lange nachdenken und dann schnell schreiben
Der Plan, Herrn Lehmanns Leben in einer Trilogie zu beschreiben
stand schnell fest: "Ich wusste es von Anfang an, aber ich habe es
nicht an die große Glocke gehängt, weil ich nicht wusste, ob mir der
dritte Band gelingt." Regener hat eine ganz eigene Art zu schreiben:
"Ich denke zwei bis vier Wochen darüber nach, und dann schreibe ich
ein Kapitel in zwei Tagen." Je weiter die Arbeit an dem Roman dann
fortschreite, desto schneller gehe es mit dem Denken und Schreiben.
Im ersten Band werden Frank Lehmanns Jugend im Bremer Neubaugebiet
Neue Vahr Süd und seine Zeit bei der Bundeswehr bis zum Aufbruch nach
Berlin geschildert. "Es ist eigentlich die Geschichte einer
Befreiung", sagt Regener.
Regener: Im Film ist Lehmann "so ein "Lieber"
Leander Haußmanns 2003 entstandene Verfilmung von "Herr Lehmann"
findet Regener gelungen. Von seinem Herrn Lehmann habe er aber bis
heute ein eigenes Bild im Kopf und nicht die von Christian Ulmen
gespielte Figur. "Christian Ulmen ist als Lehmann ja so ein Lieber,
der Lehmann im Buch ist schon fieser und aggressiver." Den großen
Sympathiewert der von ihm geschaffenen Figur erklärt Regener so:
"Lehmann ist ein großer Kämpfer, der oft auf eine sehr unspektakuläre
Weise unkonventionell handelt. Er ist irgendwie ein Freak und
gleichzeitig unglaublich normal." An eine Verfilmung des 582 Seiten
starken Romans "Neue Vahr Süd" denkt Regener vorerst nicht. "Für
einen Spielfilm ist das Buch zu dick, die Geschichte ist zu komplex",
meint er. Dagegen könne er sich einen Fernseh- Vierteiler gut
vorstellen. (APA/dpa)
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