Berlin - Mit einem ganz weltlichen Spürsinn haben zwei Nonnen des Franziskus-Krankenhauses in Berlin ein gestohlenes Marienbild wiederbeschafft. Ihr kriminalistisches Talent führte die Ordensschwestern Georgia und Isabelle einen Tag nach dem Verschwinden des Bildes auf Flohmärkte.

Am Sonntag entdeckten sie das Kunstwerk tatsächlich auf einem Markt im Zentrum der Hauptstadt und traten geschickt als Käuferinnen auf. Unauffällig riefen sie gleichzeitig die Polizei herbei, die das Diebesgut beschlagnahmte. Die Schwestern und die Polizei bestätigten am Montag einen entsprechenden Bericht der "Berliner Morgenpost".

Für die gute Sache logen die Nonnen sogar ein Mal. Als der Verkäufer 500 Euro für das Marienbild verlangte, sagten sie ihm, sie würden ihren Orden anrufen und das Geld herbeischaffen. Stattdessen wählten sie die Nummer der Polizei. Schwester Georgia sagte: "Wir freuen uns ja alle so, denn das Bild hat einen hohen ideellen Wert für uns. Viele Beter knien täglich vor diesem Bild." Seit 1912 befindet sich der Metallstich in der Krankenhaus-Kapelle. Gegen den Flohmarkt-Händler wird wegen des Verdachts der Hehlerei ermittelt. Er bestreitet jede Tatbeteiligung. (APA)