Doan, Kapitän des NHL-Teams der Phoenix Coyotes, verwertete nach nur 34 gespielten Sekunden im letzten Drittel einen Pass von hinter dem Tor seines Kollegen Joe Thornton und machte die favorisierten Kanadier so zum ersten World Cup-Champion. Den Kanada-Cup, Vorgängerbewerb des von den besten acht Eishockey-Nationen der Welt ausgetragenen "World Cup of Hockey", hatte Kanada insgesamt vier Mal für sich entschieden. "Die Erfahrung war unglaublich. Ich werde das niemals vergessen", strahlte Goldtorschütze Doan.
Die anfänglich dominanten Kanadier waren bereits nach 52 Spielsekunden nach Assist von Eishockey-Legende Mario Lemieux durch Joe Sakic in Führung gegangen, doch Riku Hahl egalisierte den Treffer (7.). Nachdem Scott Niedermeyer die Führung Kanadas im Mitteldrittel wieder hergestellt hatte, war es Tuomo Ruutu, der nach sehenswertem Solo neuerlich ausglich. "Ich bin stolz auf unsere Spieler", lobte der finnische Coach Raimo Summanen die Moral seines Teams. Am Ende jubelte aber Kanada nicht zuletzt dank einer Spitzenleistung von Torhüter Martin Brodeur, der auch zum besten Torhüter des Turniers gewählt wurde. Als wertvollster Spieler des Turniers wurde Kanadas Vincent Lecavalier vom aktuellen Stanley Cup-Sieger Tampa Bay Lightning ausgezeichnet.
Der gesamte World Cup war dennoch vom bevorstehenden "Lockout" in der amerikanischen Profiliga NHL überschattet. Bereits am (heutigen) Mittwoch lief der Rahmen-Tarifvertrag (Collective Bargaining Agreement, CBA) zwischen Liga und Gewerkschaft, der die Spielergehälter der NHL-Profis regelt, aus. Neue Verhandlungen scheiterten stets am Unwillen der Spielervereinigung, die Sparmaßnahmen der Liga zu akzeptieren. Die NHL hatte noch für Mittwoch-Nachmittag eine Pressekonferenz in New York angekündigt, bei der wahrscheinlich der Tarifstreik ("Lockout") bekannt gegeben wird. "Dadurch bekommt der World Cup einen sauren Beigeschmack", beklagte auch Kanadas Erfolgscoach Pat Quinn.
Währenddessen sorgte mit dem US-Amerikaner Jeremy Roenick beim WC-Finale ein Zuschauer für Aufsehen. "Beide Seiten (Spieler und Teambesitzer) sind nur ein Haufen geldgieriger Bastarde", fand der Center der Philadelphia Flyers deutliche Worte für die prekäre Situation.(APA/Reuters)
Finale:
Halbfinale:
Viertelfinale:
VORRUNDEN-ERGEBNISSE
Nordamerika-Gruppe:
Toronto, 18.800. Tore: Richards (24./SH), Draper (26.), Sakic (46.) bzw. Gontschar (53.)
Toronto. Tore: Zubrus (33.), Kowalew (46.), Kozlow (59.) bzw. Tkachuk (34.)
Montreal, 21.300, Tore: Smyth (5.,48.), Thornton (4.), Gagne (25.), St. Louis (41.) bzw. Cibak (45.).
Tore: Datsjuk (9.), Kowaljow (33.), Samsonow 836.), Jaschin (41.) und Owetschkin (48.) bzw. Hossa (11.), Gaborik (46.)
Tabelle:
Tabelle: 1. Kanada 3 3 0 0 10:3 6 2. Russland 3 2 0 1 9:6 4 3. USA 3 1 0 2 5:6 2 4. Slowakei 3 0 0 3 2:13 0
Europa-Gruppe:
Tore: Peltonen (2.),Vaananen (5.), Koivu (13.), Jokinen (21.) bzw. Modin (13., 20.), Lidstrom (18.), Holmstrom (60.)
Prag, 13.000. Tore: Zidlicki (24.), Slegr (25.), Jagr (26.), Hejduk (31.), Elias (36.), Havlat (49.), Prospal (59.) bzw. Boos (44.), Hecht (58.)
Köln, 12.975 Zuschauer, SR Koharski/Joanette (USA/KAN). Tore: 0:1 Timonen (11.), 0:2 Selänne (32.), 0:3 Lehtinen (56.). Strafminuten: 10 bzw. 14.
Stockholm, 13.500. Tore: Modin (12.), Forsberg (23./PP), Öhlund (25./PP), Zetterberg (31./PP) bzw. Rucinsky (44.), Zidlicky (46.), Elias (55.).
Stockholm, 13.850 (ausverkauft). Tore: Holmström (17.), Sundin (22.), Johnsson (28.), Nilsson (32.), Modin (37.) bzw. Sturm (18.), Kreutzer (34.)
Tabelle:
1. Finnland 3 2 0 1 11:4 5 2. Schweden 3 2 0 1 13:9 5 3. Tschechien 3 1 2 0 10:10 2 4. Deutschland 3 0 3 0 4:15 0