"Die Jugger" - am Schluss wurden die sehr wesentlichen drei Minuten
herausgeschnitten
Redaktion
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Die Frage, inwieweit es sich bei "Die Jugger" um ein filmisches Kunstwerk handelt, kann hier nicht behandelt werden. Immerhin aber zählt die "Endzeit-Prügelorgie" (TV-Media) mit den
etwas glücklosen Hollywood-Importen Rutger Hauer und Joan Chen seit ihrem kurzen heimischen Kinoeinsatz 1988 zu meinen absoluten Lieblingsfilmen - wenn es um sinnentleerte Gewaltfilme ohne Botschaft und Moral geht.
Und es soll auch ruhig so sein, dass zartbesaitete Programmierer gerne wesentliche Szenen herausschneiden, wenn der Film nur immer wieder im Nachtprogramm zwischen RTL, Pro
Sieben oder Kabel 1 gesendet wird. Etwa jene, wo während eines Zweikampfes in diesem Rollerball für postnukleare Mad Max-Zeiten beim Streben nach dem Ballbesitz, der in diesem
Fall ein blutiger Hundeschädel ist, ein Ohr abgebissen und in Zeitlupe Richtung Kamera gespuckt wird. Doch, manchmal, wenn alle außer mir schlafen, mag ich gerade solche
Filme. Und danke, nein, ich brauche keine Hilfe, der Familie geht es gut!
Wenn aber jetzt am Wochenende ATV+ einfach am Schluss die sehr wesentlichen drei Minuten
herausschneidet, in denen man zum Beispiel erfährt, dass der Film entgegen dem
verkürzten ATV+-Ende eben nicht "gut" ausgeht (alle zusammengeschlagen, alles super!), sondern ganz und gar nicht leiwand (alle zusammengeschlagen, aber hilft nichts!), dann muss
man sich eines schon fragen: kann man als Regisseur eigentlich dagegen klagen, dass in eigene Werke derart drastisch eingegriffen wird?! (schach/DER STANDARD, Printausgabe, 7.9.2004)
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