Aus der "Iswestija"-Redaktion verlautete, Schakirow habe seinen Stuhl unter Zwang räumen müssen, weil die Verlagsholding Profmedia, zu der das Blatt gehört, die Berichte über die Geiselnahme in Nordossetien und deren blutiges Ende als "zu radikal und zu negativ" eingeschätzt habe. Profmedia gehört dem russichen Oligarchen Wladimir Potanin, der als wenig kritisch gegenüber der Regierung gilt.
Bilder von toten Geiseln
"Iswestija" hatte in seiner Ausgabe vom Samstag auf mehreren Seiten Bilder vom blutigen Ende der Geiselnahme gezeigt. Großaufnahmen zeigten tote Geiseln. Die Zeitung gehörte außerdem zu den ersten Medien, die wahrheitsgemäß berichteten, dass weit mehr als tausend Geiseln in der Schule festgehalten wurden. Von offizieller Seite war während der Geiselnahme stets von rund 350 Geiseln die Rede gewesen. Im Leitartikel vom Samstag erhob eine Kommentatorin der "Iswestija" zudem schwere Vertuschungsvorwürfe gegen die Behörden und das russische Staatsfernsehen
Zwei georgische Journalisten verhaftet
Georgien hat am Montagabend die Freilassung von zwei während des Geiseldramas in Russland festgenommenen georgischen Journalisten gefordert. Die beiden Reporter des Privatsenders Rustawi-2 seien am Freitag in der nordossetischen Stadt Beslan verhaftet worden, als sie über die dreitägige Geiselnahme in der Schule Nummer 1 berichteten. Die russische Nachrichtenagentur Interfax meldete unter Berufung auf Sicherheitskreise, die georgischen Reporter hätten keine gültigen Reisedokumente bei sich gehabt.