Peking - Der US-Pharmakonzern Pfizer genießt auf dem
chinesischen Markt weiter keinen Patentschutz für sein Potenzmittel
Viagra. Das staatliche Patentamt SIPO bestätigte am Montag seine
Entscheidung vom Juni, wonach Pfizer in den Antragsdokumenten keine
ausreichenden technischen Erläuterungen zu dem Viagra-Wirkstoff
Sildenafil gegeben und deshalb gegen die chinesischen Patentgesetze
verstoßen habe, sagte SIPO-Vizechef Zhang Qin in Peking.
Deshalb habe die Behörde der Beschwerde von zehn chinesischen
Pharmaunternehmen entsprochen und die 2001 erteilte Lizenz für das
Viagra-Patent aufgehoben. Nach Zhangs Worten steht China mit seiner
Entscheidung nicht allein, da das Pfizer-Patent auf Viagra auch in
zahlreichen anderen Ländern nicht anerkannt worden sei.
Berufung möglich
Pfizer-Chef Henry McKinnell zeigte sich "zutiefst enttäuscht" von
der Entscheidung des Patentamts und drängte Peking, den Schutz des
geistigen Eigentums in China ernster zu nehmen. Der US-Konzern hat
allerdings die Möglichkeit, gegen die Entscheidung der SIPO Berufung
einzulegen und will dies nach eigenen Angaben auch tun.
Bereits im vergangenen Monat hatten staatliche Medien in China
berichtet, dass 17 chinesische Pharmafirmen ein gemeinsames
Unternehmen zur Herstellung eines Potenzmittels planten. Die
chinesische Viagra-Variante soll demnach 40 bis 50 Yuan (3,97 Euro
bis 4,97 Euro) kosten und damit nur halb so viel wie die
Pfizer-Pille, die auf dem chinesischen Markt für 99 Yuan verkauft
wird. (APA)