Bagdad - Nach Tagen relativer Ruhe im Bagdader Schiitenviertel Sadr City hat die US-Armee bei schweren Kämpfen dort mindestens 40 Iraker getötet. Mehr als 150 Menschen seien seit Beginn der Kämpfe am Montag verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium am Dienstag mit. Auch ein US-Soldat kam bei den Gefechten ums Leben.

Aufständische verübten einen Anschlag auf den Gouverneur von Bagdad, Ali el Haidri, den dieser unverletzt überlebte. Zwei Passanten wurden bei dem Angriff getötet. Die Ukraine will in Kürze ihre Truppen im Irak verkleinern.

Die Kämpfe in Sadr City dauerten auch am Dienstagnachmittag an, wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur AFP berichtete. US-Panzer belagerten die Hauptstraße des Viertels, Maschinengewehrfeuer war zu hören und Kampfjets überflogen den Stadtteil. US-Armeesprecher James Hutton berichtete von mehreren Bombenangriffen auf Soldaten. Der getötete US-Soldat sei in einen Hinterhalt geraten. Bei den getöteten Irakern handelt es sich nach Angaben des Gesundheitsministeriums um Kämpfer und um Zivilisten.

In den vergangenen Tagen hatte in dem Armenviertel, in dem etwa zwei Millionen Menschen leben, relative Ruhe geherrscht. Schiitenführer Moktada Sadr hatte in der vergangenen Woche seine Anhänger aufgerufen, ihre Kämpfe überall im Land einzustellen. Verhandlungen für einen Waffenstillstand in Sadr City waren jedoch gescheitert. Insgesamt wurden binnen 24 Stunden bei mehreren Angriffen im Irak dreizehn US-Soldaten getötet. Die Zahl der seit Beginn des Krieges getöteten Soldaten nähert sich damit der Tausend an. Auch in der Widerstandshochburg Falludscha lieferte sich die US-Armee wieder Kämpfe mit Aufständischen. (APA/AFP)