Glasgow - Krankhafte Atemaussetzer während des Schlafs
machen Menschen so müde, dass sie rund 2,5 Mal mehr Unfälle
verursachen als Gesunde. Die so genannte Schlaf-Apnoe spielt bei
jährlich rund 810.000 Verkehrsunfällen mit 1.400 Todesopfern in den
USA eine Rolle. Diese Zahlen nannten amerikanische Wissenschafter am
Dienstag auf dem 14. Jahreskongress der European Respiratory Society
im schottischen Glasgow.
567.000 dieser Unfälle und 980 der Todesopfer in Amerika könnten
vermieden werden, wenn die Betroffenen behandelt würden. In
Österreich sind laut Ärzten rund zwei Prozent der Bevölkerung von der
behandlungsbedürftigen Form der Schlaf-Apnoe betroffen, weit mehr als
100.000 Personen. Die Patienten sind in der Mehrzahl Männer im Alter von 30 bis 70
Jahren. Die Erkrankung macht sich oft durch Schnarchen bemerkbar. In
Deutschland gehe jeder vierte Unfall in Verkehr und Haushalt auf
krankhafte Tagesschläfrigkeit zurück.
Teure Kollisionen
In den USA kosten die allein durch Schlaf-Apnoe verursachten
Kollisionen der US-Studie zufolge jährlich umgerechnet rund 13
Milliarden Euro. Rund die Hälfte könne gespart werden, wenn die
Betroffenen nachts mit Hilfe einer Atemmaske beatmet würden. Die
Kosten für die Behandlung seien darin schon eingerechnet, berichteten
Alex Sassani und Terence Davidson von der Universität von Kalifornien
in San Diego. Nach einer weiteren in Glasgow vorgestellten Studie haben mehr als
die Hälfte der untersuchten polnischen Berufs-Kraftfahrer
Atemaussetzer im Schlaf. Pro Stunde Schlaf machen diese Menschen zehn
oder mehr Atempausen, berichteten polnische Wissenschafter. Fast zwei
Drittel der befragten Fahrer mit Schlaf-Apnoe gaben demnach zu,
regelmäßig am Steuer einzuschlafen. (APA)