Moskau - Zwei Wochen nach dem fast gleichzeitigen Absturz zweier Flugzeuge sind in Russland einer Agenturmeldung zufolge zwei Verdächtige verhaftet worden. Der Absturz der beiden Maschinen war der Auftakt einer Serie von Attentaten in Russland, die tschetschenischen Separatisten zur Last gelegt werden.

"Die Festnahme der Verdächtigen wurde mit der Zustimmung eines Gerichts vollzogen", meldete die Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf einen Sprecher der Generalstaatsanwalt weiter. "Ihre Beteiligung an den Verbrechen wird untersucht." Die Festnahme sei am Dienstag erfolgt. Weitere Einzelheiten wurden nicht genannt.

Russische Behörden hatten den Absturz der Flugzeuge zunächst als Zufall bezeichnet. Nach dem Fund von Sprengstoffspuren an Wrackteilen beider Maschinen leiteten sie aber Ermittlungen ein. In russischen Medien wurde vermutet, zwei mutmaßlich tschetschenische Passagiere der Maschinen hätten in den Flugzeugen Sprengsätze gezündet.

Der Absturz ereignete sich wenige Tage vor Präsidentenwahlen in der russischen Teilrepublik Tschetschenien, in der radikal-moslemische Separatisten seit Jahren für eine Unabhängigkeit kämpfen.

Bei den Abstürzen wurden mindestens 89 Menschen getötet. Am Tag nach der tschetschenischen Wahl riss eine Selbstmordattentäterin in Moskau zehn Menschen mit in den Tod. Wenige Stunden später brachten mutmaßlich mit tschetschenischen Rebellen verbündete Geiselnehmer mehr als tausend Kinder und Erwachsene in einer Schule im russischen Nord-Ossetien in ihre Gewalt. Mehr als 330 Menschen kamen ums Leben, darunter zahlreiche Kinder. (APA/Reuters)