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Foto: APA/SCHNEIDER

"Zeitgeschichte hautnah" kündigt ORF-Informationsdirektor Gerhard Draxler für die kommende Fernseh-Saison an. Die Aufbereitung der Republiks-Jubliäen (60 Jahre Zweite Republik, 50 Jahre Staatsvertrag) sei eine "fundamentale Aufgabe des ORF", sagt er im Gespräch mit der APA.

"ORF-Legende in Sachen Zeitgeschichte"

Prunkstück des Jubiläums-Jahres im ORF-TV ist die vierteilige Doku-Reihe "Die Wiedergeburt Österreichs" von Hugo Portisch, der "ORF-Legende in Sachen Zeitgeschichte", so Draxler. Die Alltagsgeschichte der unmittelbaren Nachkriegszeit steht in der fünfteiligen Serie "Die Alliierten in Österreich" im Mittelpunkt. Allesamt aufwändige Dokus, die ihren Preis haben, bestätigt Draxler: "Das sind Sonderprojekte, die wir ohne die zusätzlichen Mittel durch die heurige Gebührenerhöhung nicht geschafft hätten."

"Gelungene Relaunches"

Im Magazinbereich der ORF-Information bleibt in der neuen Saison alles beim Alten - weil alles hervorragend funktioniert, so Draxler. "Auch wenn es manche nicht wahrhaben wollen: Die ORF-Information schreibt eine Erfolgsgeschichte. Mit der Programmreform haben wir alle Magazine stabilisiert, wo es Relaunches gab, etwa bei 'Willkommen Österreich', sind sie gelungen." Auch die "Zeit im Bild"-Sendungen "laufen ganz, ganz hervorragend".

Die Kompetenz der Journalisten der TV-Information habe sich zuletzt wieder bei der Berichterstattung über die Tragödie in Beslan gezeigt, lobt der Direktor. "Unsere Nachrichtenstrategie bleibt: so viel live wie möglich, so viel Österreich wie möglich und so viel Internationales wie möglich, aber in österreichischer Aufbereitung. Das ist Kokurrenz entscheidend und wird auch von den Zuschauern honoriert."

Fortsetzung für "Wiesner fragt" und "Tat-Sachen"

Für zwei neue Formate werde noch ein Platz im Programmschema gesucht: Die Crime-Doku "Tat-Sachen" und der Politiker-Talk "Wiesner fragt" waren im Sommer erfolgreich und sollen fortgesetzt werden. Angedacht sei darüber hinaus ein Gesundheitsmagazin, "wo wir großes Publikumsinteresse spüren".

"Offen gesagt" soll - entgegen anderslautender Spekulationen, die immer wieder auftauchen - nicht reformiert werden. "Das ist nach Marktanteilen die erfolgreichste Diskussionssendung im deuschen Sprachraum", betont Draxler, der sich aber "mit dem Erreichten nicht zufrieden geben will": Für "große, Österreich bewegende Themen" soll das "Österreich-Gespräch" wieder aufleben. Die Palette der möglichen Themen erstrecke sich "von der Stammzellenforschung über Jugendarbeitslosigkeit bis zu homosexuellen Partnerschaften". Die früher mitunter kritisierte Diskussionsverweigerung von seiten der Politik habe sich übrigens "wieder gebessert": "Es hat sich die Einsicht durchgesetzt, dass das demokratiepolitisch bedenklich ist." (APA)