Die großen Jubiläen des Jahres 2005 (60 Jahre Ende des Zweiten Weltkriegs, 50 Jahre Staatsvertrag) dräuen heran und schon gibt es die ersten Flüchtlinge.

Manfried Rauchensteiner, der erzseriöse Direktor des Heeresgeschichtlichen Museums hat sich soeben aus dem Projekt der "zentralen Staatsvertragsausstellung" im Oberen Belvedere verabschiedet, angeblich wegen zu viel parteipolitischen Einflusses.

Ein gutes Dutzend der besten Schriftsteller Österreichs, von Jelinek über Roth zu Scharang, will nicht von dem berühmten Austro-Intellektuellen Günther Nenning in einem so genannten "Austrokoffer" herausgegeben werden, weil sie zu Recht befürchten, von ihm in seiner "Geht's Kinder, mir san doch olle Österreicher"-Dialektik ad maiorem Wolfgangis gloriam verwurschtet zu werden.

Aber es wird schon werden, zur Not kann man Karl-Heinrich Waggerl mit Illustrationen von Switbert Lobisser nehmen, das freut auch Hans Dichand. Haiders Kärnten hat sich was Besonderes einfallen lassen, nämlich ein Denkmal für die Angehörigen der kroatischen Ustascha, die im Krieg Hunderttausende Serben umgebracht haben, dann aber selbst von Tito-Leuten ermordet wurden. Erinnerungskultur neu. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 8.9.2004)