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Foto: Reuters/Eric Charbonneau/BEI/Handout
Hamburg - Thomas Kretschmann steht nach eigener Einschätzung von dem großen Durchbruch in Hollywood mit seiner Rolle in Peter Jacksons "King Kong". "Das ist das meisterwartete Projekt, sagt man in Hollywood. Größer, besser und kommerzieller geht's nicht, damit ist man automatisch in der A-Liga", sagte der 41-jährige gebürtige Dessauer in einem am Dienstag vorab veröffentlichten Interview der Programmzeitschrift "TV Spielfilm".

Rolle mit Aussichten

"Ich spiele den Kapitän des Frachters und habe damit eine der fünf Hauptrollen ergattert", sagte Kretschmann. Peter Jackson habe ihn in "Der Pianist" gesehen (darin spielt er einen Wehrmachtsoffizier). Der Oscar-Preisträger ("Der Herr der Ringe") habe ihn unbedingt haben wollen. "Da bin ich fast vom Stuhl gefallen", sagte der 41-Jährige. "'Der Pianist' scheint mir in Hollywood gerade alle Türen zu öffnen. Als herauskam, dass ich in 'King Kong' dabei bin, wurden mir fünf weitere große Filme angeboten." Roman Polanski, habe ihm prophezeit, dass "Der Pianist" ihm Glück bringen werde.

Leider könne er keines der fünf Angebote wahrnehmen, fügte Kretschmann hinzu. "Sogar die Hauptrolle in der Comicverfilmung 'The Fantastic Four' musste ich ablehnen. Darüber darf man sich nicht ärgern, sonst wird man verrückt."

Das Glücksprinzip

Auf die Frage "Hofft man in Hollywood nicht automatisch, mal ein Megastar wie Tom Cruise oder Brad Pitt zu werden?" antwortete Thomas Kretschmann, er erwarte das nicht. Man könne in Hollywood nicht so kalkuliert vorgehen. "'King Kong' kam völlig aus dem Nichts. Das ist Glück, und nach diesem Prinzip funktioniert das Filmgeschäft."

Auf deutschen Kinoleinwänden ist Kretschmann ab 16. September erneut in einer Nazi-Rolle in "Der Untergang" zu sehen und ab 23. September im Horrorfilm "Resident Evil: Apocalypse". Über seine Rollenwahl sagte er: "Manchmal muss man nehmen, was kommt, wenn die Zeiten schlecht sind, und im Glücksfall ist es eine tolle Rolle. Ich habe mir diesen Beruf ausgesucht, und nun muss ich auch davon leben."

"Ich bleibe in Hollywood"

Eine Rückkehr nach Deutschland schloss Kretschmann, der in seiner Jugend Leistungsschwimmer im DDR-Olympiakader war und sich 1982 nach Westberlin absetzte, aus: "Ich bleibe in Hollywood, weil es gut für mich ist. Ich bin aber auch nicht hingegangen, um unter allen Umständen Karriere zu machen. Ich wollte einfach nur mal schauen." Am 8. September feiert er seinen 42. Geburtstag.(APA/AP)