Launig stimmt die FAZ auf das heiße Thema ein: "In Österreich gibt es den Koffer, den Vollkoffer und als weitere Steigerung nun auch den Austrokoffer. Das vokalderb wie 'kouffa' (ähnlich wie im Englischen die Wörter boat oder coast mit einem halboffenen o, auslautend in ein schwaches u) ausgesprochene Wort Koffer hat nicht nur die Bedeutung eines geräumigen Behältnisses, sondern ist landauf und landab auch ein Synonym für Depp, also, in hochdeutscher Sprache, für einen Trottel. Ein Vollkoffer ist dementsprechend ein Volltrottel. Schon deshalb wollen renommierte Schriftsteller ihre Werke nicht in einen 'Austrokoffer' packen lassen".
"Koffer, Vollkoffer oder gar Austrokoffer"
Nach chronologischen Schilderungen des Diskussionsverlaufes schließt die FAZ so: "Das eilig aufgestellte Prestigeprojekt dürfte also recht löchrig geraten, weil die nunmehrigen Nestflüchter im Jubiläumsjahr 2005 nicht politisch vereinnahmt werden wollen und auch keine Koffer, Vollkoffer oder gar Austrokoffer sein möchten. Ja, zu gut kennen sie ihr österreichisches Deutsch (das ein patriotisches Schriftstellergrüppchen während der Rechtschreibreformdebatte gar zur Staatssprache erheben wollte). Österreichisches Deutsch kann ziemlich hinterfotzig sein".
In der NZZ kommt Nenning nicht gut weg: "Herausgeber des 'Austrokoffers' ist mit Günther Nenning zudem ein Mann, der in der furios ressentimentgeladenen und nicht gerade kunstfreundlichen "Kronen-Zeitung" zu den wichtigsten Stimmen gehört. Mit ranziger Volksnähe wirbt Günther Nenning schon jetzt auf der Homepage für den 'Austrokoffer'".