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Hurrikane Iwan streifte auch Port-of-Spain - Trinidad blieb größtenteils verschont

Foto: APA/ Shirley Bahadur
Mexiko-Stadt/Miami/Kingston - Der als extrem gefährlich eingestufte Hurrikan "Ivan" bedroht jetzt Jamaika mit Tod und Verwüstung. Nachdem der Wirbelsturm auf seinem bisherigen Weg schon mehr als 25 Menschenleben in vier verschiedenen Ländern gefordert hat, rückte er in der Nacht auf Freitag mit Windgeschwindigkeiten von 240 Kilometern pro Stunde unaufhaltsam auf die drittgrößte Karibikinsel vor. Die Einwohner der Hauptstadt Kingston verbarrikadierten sich in ihren Häusern, nachdem sie sich in Supermärkten mit Lebensmitteln versorgt hatten. Premierminister Percival J. Patterson rief die Jamaikaner auf, zu beten und sich auf das Schlimmste vorzubereiten.

Am späten Donnerstagabend (Ortszeit) lag das Auge des Zyklons nach Angaben des US-Hurrikan-Zentrums in Miami 465 Kilometer südöstlich von Kingston. Er sollte Jamaika am Freitagnachmittag (Ortszeit) erreichen. Außer für Jamaika bestand auch für die Cayman-Inseln Hurrikanwarnung. Für Kuba wurde eine Vorwarnung gegeben. "Ivan" ist der seit langem stärkste Hurrikan in diesem Teil der Karibik.

Evakuierungen in Florida zum dritten Mal binnen vier Wochen

Im US-Staat Florida, wo "Ivan" Anfang nächster Woche erwartet wird, ordneten die Behörden am Donnerstag zum dritten Mal binnen vier Wochen Hurrikan-Evakuierungen an. Die rund 80.000 Einwohner der Keys, einer rund 200 Kilometer langen Inselkette vor der Südküste, müssen am Freitag aufs Festland fahren. Um einen Stau auf der einzigen zweispurigen Straße, die die 30 Inseln verbindet, zu vermeiden, wurden Touristen und Wohnmobilbewohner schon am Donnerstag zur Abreise gebeten. In den vergangenen Wochen war Florida bereits von den Wirbelstürmen "Charley" und "Frances" heimgesucht worden.

90 Prozent aller Häuser in Grenadas Hauptstadt zerstört

"Ivan", der Anfang September im Atlantik entstanden war, hatte am Dienstag die Karibikinsel Grenada verwüstet. Dort kamen vermutlich mehr als 20 Menschen ums Leben. 90 Prozent aller Häuser in der Hauptstadt St. George's wurden zerstört. Premierminister Keith Mitchell, der seine Residenz einbüßte, musste auf einem britischen Kriegsschiff Unterschlupf suchen. Nach massiven Plünderungen verhängte seine Regierung am Donnerstag eine nächtliche Ausgangssperre.

Erhebliche Sturmschäden auf den Nachbarinseln Grenadas

Auch die Grenada benachbarten Inseln Barbados, St. Vincent, die Grenadinen und St. Lucia meldeten zum Teil erhebliche Sturmschäden. Überschwemmungen gab es auch im Norden Venezuelas, wo mindestens zwei Menschen ertranken. Ein Toter wurde aus Kolumbien gemeldet. In Santo Domingo, der Hauptstadt der Dominikanischen Republik, ertranken vier Menschen, als sie vom Küstenboulevard ins Meer stürzten. 600 Menschen wurden aus besonders gefährdeten Zonen in Sicherheit gebracht. (APA/dpa)