Gleichzeitig zeigte sich der SPD-Politiker fast fatalistisch, was das Abschneiden seiner Partei bei den nächsten Urnengängen - den Landtagswahlen in Brandenburg und Sachsen sowie der Kommunalwahl in Nordrhein-Westfalen - betrifft. Er wisse "sehr wohl um die schmerzlichen Wahlniederlagen", meinte Schröder. Fast schien es, als hätte er sich schon auf seine Abwahl 2006 eingestellt, denn er rechtfertigte sich: "Wenn wir jetzt nicht handeln, wird es zu spät sein, egal wer dann der Handelnde ist."
Sein Angebot zu "konstruktiver Zusammenarbeit" nahm Oppositionsführerin Angela Merkel nicht an. Merkel warf der rot-grünen Regierung vor, mit ihrer Politik versagt zu haben und keine klare Linie zu verfolgen. "Sie sind nicht in der Lage, zu beantworten, wo das Ganze hinführen soll", sagte Merkel. "Das erzeugt in der Bevölkerung Leere, Wahlenthaltung und Flucht in die Radikalität."