Graz - Die SPÖ holt den Industriellen und ehemaligen SPÖ-Finanzminister Hannes Androsch - nach zwischenzeitlichen Irritationen um die Wirtschaftspolitik der Partei - wieder näher an sich heran.

Nachdem Androsch den von SP-Budgetsprecher Christoph Matznetter präsentierten Entwurf eines Wirtschaftskonzeptes scharf kritisiert hatte, zeigte sich Androsch am Mittwoch in Graz - nach einem Treffen mit Matznetter, SP-Wirtschaftssprecher Johann Moser, SP-Landeschef Franz Voves und 30 SP-nahen Unternehmern - überzeugt, dass seine Anmerkungen in die Endfassung des SPÖ-Programmes einfließen werden. Er bleibe dabei, dass keine der vier Parlamentsparteien über Wirtschaftskompetenz verfüge.

"Sinnlos überreguliert"

Für die SPÖ spreche aber, dass sie nun die Initiative ergreife, um verlorene Kompetenz wiederzugewinnen. Vielleicht werde die SPÖ "wie der Phönix aus der Asche aufsteigen."

Androsch kritisierte, dass der Wirtschaftsstandort Österreich "sinnlos überreguliert und überbordend bürokratisiert" sei. Aber auch verunsichert, wie der Fall VA Tech zeige. Voves verlangte, dass die Politik über gemeinwirtschaftliche Konstrukte wie jene von ihm angepeilte "Steiermark-Holding" in Leitbetrieben die Kernaktionärsstruktur absichern müsse. (mue, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 9.9.2004)