Ein Manko im rot-weiß-roten Spiel war jedoch der fahrlässige Umgang mit den vielen Chancen, die einen deutlich höheren Erfolg möglich scheinen ließen. Durch Englands zeitgleichen 2:1-Erfolg in Polen - (Tore: Zurawski bzw. Defoe und Glowacki, ET) - liegen die Österreicher nach zwei Spielen und mit vier Punkten dank besserer Tordifferenz vor den Briten auf Platz eins der Tabelle. Auch im dritten Match haben die Österreicher Heimvorteil, am 9. Oktober ist Polen in Wien zu Gast.
Krankl nahm im Vergleich zur England-Partie zwei Veränderungen vor: Schopp spielte statt Sick, Kollmann kam statt Glieder zum Einsatz. Ziel des Teams war eine schnelle Führung und angetrieben von Schopp und Kapitän Ivanschitz begann man auch entsprechend agressiv. Haas (15.) und Kollmann (21./22.) vergaben die ersten Möglichkeiten.
Stranzl bügelt England-Fauxpas aus
In der 23. Minute, also nicht mehr ganz früh, die österreichische Führung. Nach Flanke von Haas von der linken Seite köpfelte der völlig freie Stranzl den Ball an die linke Stange, war jedoch flink genug wieder auf den Beinen um den Abpraller höchstselbst ins lange Eck zu schlenzen. Der Klassenunterschied zwischen der Nummer 90 (Österreich) und der Nummer 116 (Aserbaidschan) der FIFA-Weltrangliste war deutlich erkennbar, die Männer vom Kaspischen Meer entpuppten sich als weitestgehend harmlos.
In der 41. Minute setzte GAK-Torjäger Kollmann den von erneut von Ivanschitz servierten Ball per Kopf über das leere Tor. Drei Minuten später klappte es aber dann doch, nach Stanglpass von Pogatetz drückte der 27-Jährige zum 2:0 ein (44.). Wenige Augenblicke später hätte Haas auf 3:0 erhöhen müssen. Steil geschickt lief er allein auf Aserbaidschans Keeper zu, traf aber das Tor nicht (45.).
Umschwung lag in der Luft
Die miserable Chancenauswertung hätte sich beinahe gerächt, denn mit drei Auswechslungen in der Pause brachte Aserbaidschans Chef Carlos Alberto frischen Wind ins Spiel seiner Mannschaft. In deren bester Phase traf I. Gurbanow gar die Stange (58.), Tormann Manninger hatte die Finger am Ball gehabt. Nicht auszudenken, wenn in dieser Phase der Anschluss geglückt wäre.
Danach nahm Österreich ein wenig das Tempo aus dem Spiel, von einer Überlegenheit wie vor der Pause war im Finish nichts mehr zu bemerken. Weitere Chancen gab es aber dennoch, Aufhauser (62.) und einmal mehr Kollmann (66./73.) scheiterten jedoch per Kopf genauso wie Standfest mit einem Weitschuss (85.). Somit änderte sich am Resultat nichts mehr. (APA/rob)
Fußball-WM-Qualifikation - Gruppe 6:
Torfolge:
1:0 (23.) Stranzl
2:0 (44.) Kollmann
Österreich: Manninger - Standfest, Stranzl, Martin Hiden, Pogatetz - Schopp (57. Dollinger), Kühbauer, Aufhauser, Ivanschitz - Haas (72. Glieder), Kollmann (80. Linz)
Aserbaidschan: Kramarenko - Hadschijew, Sadygow, Agajew - Schukurow, Karimow, Ponomarejew (46. I. Gurbanow), M. Gurbanow (46. I. Mammadow), Husejnow - G. Gurbanow, Alijew (46. Nabijew)
Gelbe Karten: Standfest, Kühbauer bzw. Schukurow