USA
Guantanamo-Häftling kommt nach Urteil von Sondertribunal frei
Gefangener kein "feindlicher Kämpfer"
Washington - Nach der Überprüfung seines Status durch
ein Militärtribunal wird ein Häftling des US-Gefängnisses in
Guantanamo Bay auf Kuba freigelassen. Vor wenigen Tagen habe das
Tribunal entschieden, dass es sich bei dem Gefangenen nicht um einen
"feindlichen Kämpfer" handle, teilte der Beauftragte des
US-Verteidigungsministeriums für die Sondergerichte, Gordon England,
am Mittwoch mit. Das US-Militär habe die Empfehlung des Gerichts
akzeptiert. Zur Identität des Mannes oder die konkreten Gründe für
das Urteil wollte sich der Beamte nicht äußern. Der Gefangene sei in
ein Übergangslager gebracht worden, wo er bis zum Abschluss aller
Formalitäten und der Überstellung in sein Heimatland bleiben solle. Mit der Überprüfung des Status sämtlicher Gefangener reagiert das
Pentagon auf ein Urteil des Obersten US-Gerichtshofs vom Juni, wonach
die Gefangenen die Möglichkeit erhalten müssen, ihre Inhaftierung als
so genannte ungesetzliche Kämpfer anzufechten. Bisher wurden rund 200
solcher Verfahren eingeleitet. In Guantánamo sitzen 585 Gefangene,
die mehrheitlich während der US-geführten Invasion in Afghanistan im
Jahr 2001 festgenommen wurden. Parallel dazu wurden bereits erste
Verfahren vor einer so genannten Militärkommission - der Sonderform
eines Militärtribunals zur Aburteilung von mutmaßlichen
Kriegsverbrechern - eingeleitet. (APA/AFP)