Mexiko-Stadt - UNO-Generalsekretär Kofi Annan hat an
Russland appelliert, bei der Terrorismusbekämpfung die Grundsätze des
Rechts zu beachten. Annan reagierte damit am Mittwoch auf die
Ankündigung des russischen Generalstabschefs Juri Balujewski,
Russland behalte sich nach dem Geiseldrama in einer Schule in
Nord-Ossetien vor, weltweit Präventivschläge gegen vermutete
Stützpunkte des Terrorismus zu unternehmen.
"Wir müssen Mittel und Wege finden, um den Terrorismus wirksam zu
bekämpfen", sagte Annan auf Journalistenfragen bei einem Besuch in
Mexiko. "Aber es ist ebenso notwendig sicherzustellen, dass damit
nicht die Grundsätze des Rechts und der grundlegenden Menschenrechte
untergraben werden."
Russische Agenturen hatten Generalstabschef Balujewski mit der
Äußerung zitiert: "Was Präventiv-Angriffe auf Terroristen-Stützpunkte
angeht, werden wir alles unternehmen, um Terror-Zellen weltweit
auszulöschen. Ein Atomschlag werde allerdings ausgeschlossen, hatte
der General erklärt.
2002 hatte der russische Präsident Wladimir Putin dem Nachbarland
Georgien vorgeworfen, Rebellen aus der abtrünnigen Kaukasus-Republik
Tschetschenien Unterschlupf zu gewähren. Daher beanspruche Russland
das Recht, auch außerhalb seiner Grenzen gegen Verdächtige
vorzugehen. (APA)