Die Arbeiterkammer (AK) hat Tarifmodelle für Konsumenten untersucht, die per Handy (GPRS oder UMTS) im Internet surfen oder Mails versenden. Die Ak-Tester kommen bei der Erhebung von 21 Tarifmodellen der Handyanbieter zu dem Ergebnis, dass die Verrechnung undurchschaubar ist. Außer bei Tele.Ring wird nie kilobytegenau (KB) abgerechnet, sondern in größeren KB-Blöcken. "Wer kleinere Datenpakete runterlädt, wird benachteiligt und zahlt drauf", kritisiert AK Expertin Daniela Zimmer. Wer sich wegen der Verrechnung bei der Hotline oder im Web informieren will, wird daraus oft auch nicht schlauer.

GPRS- oder UMTS

Die AK hat Anfang September die Preise für GPRS- oder UMTS-Handys erhoben. Berücksichtigt wurden 21 Tarifmodelle von A1, T-Mobile, One, Telering und 3. Bei einzelnen Tarifmodellen fällt keine Grundgebühr an, dafür sind die Kosten pro Megabyte-Verbrauch (MB) viel höher. Die meisten Angebote enthalten bei Zahlung einer Grundgebühr unterschiedlich hohe MB-Pauschalen an. So kann z.B. der Handynutzer Pauschalpakete mit 50 MB erwerben und zahlt je nach Anbieter von 50 Cent bis 1 Euro pro MB. Nach Verbrauch des Pauschalvolumens wird es teurer (Mehrdaten kosten von 80 Cent bis 1,5 Euro pro MB).

Pauschale

Solange Konsumenten in der Pauschale bleiben oder bei Tarifmodellen ohne Grundgebühr einen gewissen MB-Wert nicht überschreiten, kostet ein MB je nach Anbieter zwischen 50 Cent und 6,40 Euro. Wer darüber hinaus Daten überträgt, muss mit 80 Cent bis 5 Euro pro MB rechnen.

Fast alle Handy-Anbieter rechnen nicht die tatsächliche Nutzung ab, sondern es gibt je nach Anbieter eine unterschiedlich hohe KB-Blockverrechnung. Die Abrechnungseinheiten bewegen sich zwischen 1 KB und 102,4 KB. "Für die Konsumenten ist diese Art der Abrechnung undurchschaubar", kritisiert Zimmer. Sie warnt davor, dass vor allem Konsumenten, die kleinere Datenpakete downloaden, in jedem Fall das Mindestvolumen zahlen und dadurch draufzahlen. Ein Beispiel zeigt: Wer die Startseite von Google bei einem Tarif von 1 Euro pro MB runterlädt, zahlt bei der 1 KB-Abrechnung 1,6 Cent, bei 50 KB-Verrechnungseinheiten 4,9 Cent und im Fall einer 102,4 KB-Abrechnung 10 Cent.

Testanrufe

Die AK hat auch mehrere Testanrufe bei den Hotlines der einzelnen Handyanbieter durchgeführt. "Bei ein- und derselben Hotline wurden unterschiedliche Auskünfte erteilt", sagt Zimmer. Auch im Internet sind die Angaben schwer zu durchschauen. Positiv hervorzuheben sind T-Mobile und Tele.Ring, die sowohl bei den Hotlines einheitliche Auskünfte gaben und auch im Internet eindeutige Angaben haben. Die AK verlangt daher von den Handy-Anbietern bessere Auskünfte bei den Hotlines und klare Informationen im Internet. Außerdem soll statt der Blockabrechnung nach dem tatsächlichen Verbrauch abgerechnet werden.(red)