Moskau - Russland hat die Befehlsstruktur seiner
Sicherheitskräfte erneuert, um besser gegen die terroristische
Bedrohung im Kaukasus vorgehen zu können. Neu gebildete Befehlszellen
aus ranghohen Mitarbeitern des Innenministeriums und des
Inlandsgeheimdienstes FSB sollen künftig direkt mit den örtlichen
Regierungen im Nordkaukasus zusammenarbeiten und den Einsatz der
Sicherheitskräfte mit ihnen abstimmen, sagte Russlands Innenminister
Raschid Nurgaliew bei einem im Fernsehen übertragenen Treffen mit
Präsident Wladimir Putin. Diese Koordinationsgruppen seien in allen
13 Republiken und Regionen des Nordkaukasus eingesetzt worden,
darunter auch in Nordossetien, Inguschetien und Tschetschenien.
Doppelmoral
Russlands Außenminister Sergej Lawrow warf Großbritannien und den
Vereinigten Staaten unterdessen Doppelmoral in der Beurteilung der
Tschetschenien-Politik vor. "Natürlich gibt es einen zweifachen
Standard", sagte Lawrow der russischen Tageszeitung "Wremja
Nowostei". Er bezog sich damit offenbar auf Äußerungen in den USA,
wonach die US-Regierung zum Kontakt mit Teilen des tschetschenischen
Widerstands bereit sei. Moskau betrachtet die Rebellen aus der
abtrünnigen Kaukasusrepublik dagegen kategorisch als Terroristen. Die
USA hatten die Geiselnahme von Beslan deutlich als "barbarischen
Terrorakt" verurteilt.
Verletztentransfer nach Moskau
In der russischen Hauptstadt Moskau starteten drei Flugzeuge in
Richtung Beslan. Sie sollten in der nordossetischen Kleinstadt mehr
als vierzig Verletzte aufnehmen und zur Behandlung nach Moskau
zurückbringen. (APA)