Wien - Heftige Kritik am Vorstand der VA Tech äußerte am Donnerstag der Vorsitzende des ÖIAG-Privatisierungsausschusses, IV-Präsident Veit Sorger. Er habe es "befremdlich gefunden", dass der VA Tech-Vorstand gemeinsam mit dem Betriebsrat von einer feindlichen Übernahme gesprochen habe, noch ehe Siemens ein Konzept vorgelegt habe.

Siemens sei ein erstklassiger Aktionär und über jeden Zweifel erhaben, sagte Sorger. Die Entscheidung des deutschen Siemens-Konzerns, jetzt kein Offert für den teilstaatliche Linzer Anlagenbauer VA Tech zu legen, sei selbstverständlich.

Siemens mache so etwas nicht, gegen den Willen der Beteiligten. Dass die Gespräche so zu Ende gegangen seien, bedauere er, sagte ÖIAG-Aufsichtsratsvize Sorger. Welche Auswirkungen die Übernahme auf die Arbeitsplatze gehabt hätte, könne er nicht beurteilen.

Kein dringender Handlungsbedarf

Der geplatzte Verkauf der Telekom Austria an die Swisscom sei ebenfalls bedauerlich gewesen. "Auch in diesem Fall haben wir es mit einem guten Partner zu tun gehabt." In beiden Fällen bestehe jedoch kein dringender Handlungsbedarf, da die Unternehmen kein Sanierungsgeld brauchten.

Vorrangig bei der VA Tech sei jetzt eine stabile Aktionärsstruktur. Wenn die Staatsholding ÖIAG ihr Engagement bei der VA Tech kurzfristig ausweitet, mache das auch nichts, sagte Sorger. Es müsse aber ein gutes Investment bleiben. Die ÖIAG, hält derzeit noch 15 Prozent an der VA Tech. Erst im August 2003 hatte die ÖIAG ein 9-Prozent-Paket abgegeben.

Grundsätzlich so Sorger seien die Privatisierungen (wie etwa Böhler-Uddeholm oder voestalpine) aber gut gelaufen. Die aktuellen Ereignisse um die Verstaatlichte "beflügeln mich zu der Aussage, so schnell wie möglich zu privatisieren". (APA)