Wien - Der Generaldirektor von Austria Tabak, Nigel Simon, fordert eine konsequentere Zusammenarbeit zwischen Regierung, Zollbehörden und der Tabakindustrie im Kampf gegen den internationalen Zigarettenschmuggel. "Hier darf es keine Toleranz geben", sagte Simon am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Wien. Maßnahmen gegen Zigarettenschmuggel müssten verschärft werden.

Steuerausfälle

Dem Finanzminister entgehen durch den steigenden Schmuggel beträchtliche Steuergelder, nach früheren Angaben bewegen sich die Steuerausfälle in einer Größenordnung um 50 Mio. Euro. Simon wies darauf hin, dass die Tabaksteuer mehr als die Hälfte des Preises für eine Packung Zigaretten ausmache, nämlich 57 Prozent. Dazu komme noch die Mehrwertsteuer, sodass Steuern insgesamt fast 74 Prozent des Packungspreises "auffressen".

Im Jahresabstand sei die Zahl der "nicht in Österreich versteuerten Zigaretten" um 58 Prozent gestiegen, gleichzeitig schrumpfte der Absatz in Österreich um 8 Prozent. Bei einer Fortsetzung dieses Trends würde die Zahl in der hierzulande versteuerten Zigaretten von 15,1 Mrd. Stück nächstes Jahr auf 14 Mrd. Stück schrumpfen.

Geringere Tabaksteuern in den neuen EU-Ländern

Die wesentlich geringeren Tabaksteuern in den neuen EU-Ländern machen Schmuggel zum lukrativen Geschäft. Bis 2007/2008 müssen die neuen EU-Staaten jedoch ihre Tabaksteuern auf das EU-Mindestniveau anheben. Derzeit gibt es eine Übergangsregelung, wonach in Österreich ansässige Personen 25 Stück Zigaretten importieren dürfen. Der Personalabbau im Sicherheitswesen und die dadurch reduzierten Grenzkontrollen erschweren aber konsequente Kontrollen.(APA)