Schlussbericht: Keine Massenvernichtungswaffen im Irak
Laut britischer Tageszeitung sei dies Schluss der Iraq Survey Group, deren Bericht in zwei Wochen veröffentlicht werde
Redaktion
,
London - Die Iraq Survey Group hat im Irak keine
Massenvernichtungswaffen gefunden. Zu diesem Schluss kommt die
Kommission in ihrem Endbericht, der nach Angaben der britischen
Tageszeitung "The Guardian" (Freitag-Ausgabe) in zwei Wochen
veröffentlicht werden soll. Allerdings sei die Gefahr durch Saddam
Hussein "real" gewesen, heißt es in dem Bericht weiter.
Unauffindbarkeit der Massenvernichtungswaffen hat Glaubwürdigkeit untergraben
Die Unauffindbarkeit der Massenvernichtungswaffen, die in der
Vorbereitung des Kriegs das Hauptargument der USA und Großbritanniens
für den weltweit umstrittenen Einsatz gegen das Land gewesen waren,
hat mehr als alles andere die Glaubwürdigkeit der Führungen in
Washington und London untergraben. Schrittweise mussten US-Präsident
George W. Bush und der britische Premierminister Tony Blair seither
ihre Aussagen zurücknehmen. Beide halten aber bis heute daran fest,
dass der im März 2003 begonnene Angriff auf den Irak richtig gewesen
sei.
Veröffentlichung in zwei Wochen würde Blair und Bush ungelegen kommen
Eine Veröffentlichung des Endberichts der Iraq Survey Group in zwei
Wochen kommt beiden Politikern ungelegen. Für Bush fallen die für ihn
unangenehmen Schlussfolgerungen in die entscheidende Phase des
Präsidentschaftswahlkampfs. Blair steht Ende des Monats der
Labour-Parteitag bevor, auf dem ihm eine neuerliche Debatte über den
Irak-Krieg eine Menge unwillkommener Fragen zu bescheren droht. (APA)
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