Spanischer Premier ruft Länder der Koalition zum Abzug auf
"Dies würde bessere Perspektiven für den Irak eröffnen", so Zapatero - Lösung nur durch Dialog möglich, nicht durch Krieg
Redaktion
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Madrid - Der spanische Ministerpräsident Jose Luis
Rodriguez Zapatero hat die Länder der US-geführten Koalition
aufgerufen, dem Beispiel Spaniens zu folgen und sich ebenfalls aus
dem Irak zurückzuziehen. "Dies würde bessere Perspektiven für den
Irak eröffnen", sagte er nach spanischen Presseberichten vom Freitag
bei einem offiziellen Besuch in Tunesien.
Dialog statt Krieg
Eine friedliche Lösung des Konflikts sei nur auf dem Wege des
Dialogs möglich, nicht mit einem Krieg, kritisierte Zapatero die
Politik der USA. Spanien hatte seine 1300 Soldaten wenige Monate nach
dem Wahlsieg der Sozialisten (PSOE) im vergangenen März aus dem Irak
abgezogen.
Antworten, die die Gewalt verringern helfen
Der Terrorismus sei zwar durch nichts zu rechtfertigen. "Es gibt
aber Antworten, die die Gewalt verringern helfen und solche, die sie
vermehren", ergänzte er. So sei seinerzeit behauptet worden, die
Irak-Intervention würde zum Frieden zwischen Israel und den
Palästinensern beitragen. Doch nun sei die Lage noch schlimmer als
zuvor. Der von den USA und seinen Alliierten beschrittene Weg sei
völlig falsch gewesen.
Der australische Regierungschef John Howard wies seinerseits
Forderungen nach einem Rückzug aus dem Irak zurück. "Wir werden
unsere Außen- oder Sicherheitspolitik nicht von terroristischen
Drohungen bestimmen lassen", sagte Howard am Freitag. Zuvor hatte
sich die Islamistengruppe Jemaah Islamiyah auf einer Website zu dem
Anschlag auf die australische Botschaft in Jakarta am Donnerstag mit
neun Toten bekannt. (APA/dpa)
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