Wien - Der kasachische Präsident Nursultan Nasarbajew
erteilt den russischen Ansprüchen, Präventivschläge gegen mutmaßliche
Terroristen auch auf dem Territorium anderer Staaten durchzuführen,
eine mit Verständnis verbrämte, aber dennoch unmissverständliche
Absage.
Nach einem Treffen mit Bundespräsident Heinz Fischer in Wien
erklärte Nasarbajew am Freitag, nach dem Massaker von Beslan, einem
"barbarischen Akt, wie wir ihn kaum noch jemals erlebt haben", sei
die russische Reaktion verständlich. Nichtsdestotrotz könnten
Präventivschläge "nur von jenen Staaten durchgeführt werden, auf
deren Gebiet sich die Terroristen befinden."
Alle Mitglieder der internationalen Anti-Terror-Koalition seien
vielmehr verpflichtet, "dieses Übel gemeinsam zu bekämpfen", erklärte
Nasarbajew.
Der russische Generalstabschef Juri Balujewski hatte am Mittwoch
mit der Erklärung aufhorchen lassen, dass Russland sich das Recht zu
Erstschlägen gegen Terroristen nehme. Verteidigungsminister Sergej
Iwanow hatte nachgesetzt, seinem Land sei der Krieg erklärt worden.
Es müsse daher alle Möglichkeiten für die Abwehr von Angriffen
nutzen. (APA)