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Kasachstans Staatschef Nursultan Nasarbajew bei Bundespräsident Heinz Fischer. Die Wirtschaftsbeziehungen zwischen den beiden Ländern werden ausgebaut.

Foto: Reuters/Bader
Wien - Russland habe das Recht, so etwas zu erklären, so wie die USA dieses Recht nach dem 11. September 2001 gehabt hätten. Das erklärte Kasachstans Präsident Nursultan Nasarbajew am Freitag bei seinem offiziellen Besuch in Wien zur Ankündigung Moskaus, präventive Militärschläge gegen Terroristenbasen in aller Welt vorzubereiten.

Nach dem Geiseldrama von Beslan sei diese Reaktion wohl verständlich, meinte Nasarbajew, schränkte aber ein, ein Präventivschlag solle durch jenen Staat erfolgen, auf dessen Gebiet sich Terroristen befänden. Zum politischen Hintergrund des Geiseldramas meinte der kasachische Staatschef, es handle sich um einen der Konfliktpunkte nach dem Zerfall der Sowjetunion, wozu auch Georgien (abtrünnige Regionen), die armenische Exklave Berg-Karabach in Aserbaidschan und das von Moldawien abgespaltene Transnistrien zählten. Generell entwickle sich Terrorismus dort, wo es Ungerechtigkeit oder religiöse oder andere Diskriminierung gebe.

Für Kasachstan sieht Nasarbajew keine Gefahr durch islamischen Extremismus. Gemäß Verfassung und in der Praxis seien alle Religionen und Nationalitäten gleichberechtigt: "Es gibt keine Probleme, wir sind sehr stabil."

Bundespräsident Heinz Fischer hatte nach dem Treffen mit Nasarbajew dafür plädiert, den Terrorismus "klug und energisch" zu bekämpfen. Bilateral müsse man an der Intensivierung der Handelsbeziehungen "hart arbeiten". Die Bundeswirtschaftskammer eröffnet demnächst ein Verbindungsbüro in Kasachstan, das mit großen Ölvorkommen das mit Abstand reichste Land Zentralasiens ist. (jk)