Dubai - Rebellen im Irak haben am Sonntag auf einer Internet-Seite mit der Ermordung von zwei am Dienstag entführten Italienerinnen gedroht, wenn Italien seine Truppen nicht aus dem Golfstaat abzieht. "Wir setzen ab der Veröffentlichung dieser Erklärung eine Frist von 24 Stunden. Wenn wir nicht sehen, dass die italienischen Soldaten sich aus dem Irak zurückziehen, werden wir die Hinrichtung vornehmen," hieß es hieß es in der Erklärung auf einer schon oft von militanten Gruppen genutzten Internetseite. "Die von italienischen Truppen im Irak begangenen Handlungen sind vor allem verantwortlich für die Gefangennahme der beiden Italienerinnen."

Die Erklärung war mit Islamische Dschihad Organisation unterschrieben und datierte vom 12. September. Ihre Echtheit konnte zunächst nicht geklärt werden. Auch blieb unklar, in wessen Händen sich die zwei Frauen befinden.

Mitglieder einer Hilfsorganisation

Die beiden jungen Frauen waren als Mitglieder einer Hilfsorganisation im Irak tätig. Sie waren am Dienstag in Bagdad zusammen mit irakischen Kollegen entführt worden. Am Freitag hatte sich eine bisher unbekannte extremistische Gruppe zu der Geiselnahme bekannt. Sie räumte Italien eine Frist von 24 Stunden ein, dafür zu sorgen, dass alle islamischen Frauen aus irakischen Gefängnissen freigelassen werden, wenn das Land weitere Informationen über die Entführten haben wolle.

In den vergangenen Monaten wurden mindestens sieben italienische Staatsbürger im Irak von Rebellen entführt, zwei von ihnen anschließend ermordet. Italien ist einer der engsten Verbündeten der USA im Irak und hat dort rund 2.700 Soldaten stationiert. Italien hatte, wie Frankreich im Fall der entführten französischen Journalisten, in den vergangenen Tagen vor allem auf stille Diplomatie zur Lösung des Dramas gesetzt. Italiens Regierung hat deutlich gemacht, dass sie sich Forderungen von Extremisten nicht beugen will. (APA/Reuters)