Gaza - Die israelische Luftwaffe hat am Sonntag zehntausende von Flugblättern über dem nördlichen Gazastreifen abgeworfen, in denen militante Palästinenser vor Raketenangriffen auf israelische Städte gewarnt wurden. Nach palästinensischen Angaben hieß es in den Schriften, unbeteiligte Einwohner sollten "nicht Terroristen helfen, die Raketen abfeuern". Anderenfalls würden ihre "Häuser zerstört und ihre Ländereien dem Erdboden gleichgemacht".

Aus israelischen Militärkreisen verlautete, es handle sich um einen "Routineeinsatz". Nach Angaben von Einwohnern regneten tausende der bunten Flugblätter in den Ortschaften Bet Khanun, Bet Lahia sowie dem Flüchtlingslager Jabalia nieder.

Viertägige Operation

Die israelische Armee hatte sich am Samstag nach einer viertägigen Operation in mehreren Ortschaften des nördlichen Gazastreifens wieder auf die Außenbezirke zurückgezogen. Ziel des Einsatzes war es, den andauernden Raketenbeschuss israelischer Grenzstädte zu unterbinden. Eine Armeesprecherin sagte, die Truppen hielten sich weiterhin im nördlichen Gazastreifen auf. Falls notwendig, werde man nicht zögern, wieder in die geräumten Gebiete vorzudringen.

Aus palästinensischen Sicherheitskreisen verlautete am Sonntag, der israelische Abzug sei nach einem Treffen israelischer und palästinensischer Repräsentanten erfolgt. Die Vertreter der Verbindungsbüros beider Seiten hätten vereinbart, dass palästinensische Sicherheitskräfte in den geräumten Gebieten die Kontrolle übernehmen und militante Palästinenser daran hindern, erneut Kassam-Raketen abzufeuern. (APA/dpa)