London - Die Protestaktion eines Vaters, der für das Recht auf einen Besuch bei seiner vierjährigen Tochter demonstrierte, hat das Riesenrad "London Eye" in der britischen Hauptstadt einen Tag lang stillgelegt. Der als "Spiderman" verkleidete David Chick (37) erklärte sich nach Angaben der Betreiber British Airways (BA) am Samstagabend bereit, von der 135 Meter hohen Touristenattraktion herabzusteigen.

Er wurde festgenommen. Am Sonntag drehte das Rad am Ufer der Themse wieder seine Runden. Eine Fahrt in den Gondeln bietet bei schönem Wetter einen atemberaubenden Ausblick auf London.

Chick hatte das Riesenrad Samstag früh erklommen und an seiner Spitze Plakate mit der Aufschrift "Im Namen des Vaters" enthüllt. Laut BA hatte er unter dem Vorwand Zugang erhalten, er sei ein Elektriker und müsse die Beleuchtung reparieren. BA sprach von einem "unakzeptablen Verstoß" gegen die strengen Sicherheitsvorkehrungen und leitete eine Untersuchung ein. Die Polizei hatte das Gelände gegenüber von "Big Ben" am Samstag weiteräumig abgesperrt.

Chick ist bei der Polizei kein Unbekannter. Er gehört der Interessengruppe "Fathers4Justice" (Väter für Gerechtigkeit) an, die schon mehrfach spektakuläre Protestaktionen in London gestartet hat. Chick selbst verbrachte im vergangenen Jahr mehrere Tage in einem Kran über der Tower Bridge. Er protestiert dagegen, dass er seine vierjährige Tochter seit mehr als einem Jahr nicht gesehen hat. Seine Ex-Partnerin verweigere ihm entgegen einer Gerichtsentscheidung Zugang zu dem Kind. Chick entschuldigte sich in einer Erklärung für die "Unannehmlichkeiten", die sein Protest verursacht habe. (APA)