Verkauf soll heute fixiert werden
Die Palmers Textil AG mit 458 Filialen und rund 1.700 Mitarbeitern und den Traditionsmarken "Palmers" und "Gazelle" soll, wie berichtet, 90 Jahre nach ihrer Gründung an zwei Beteiligungsfondsgesellschaften verkauft werden: Die deutsche Quadriga Capital und der Wiener Mittelstandsfinanzierer Lead Equities werden das Dessous-Unternehmen "gemeinschaftlich übernehmen," so der Sprecher der beiden Fonds-Gesellschaften Jörg Bretschneider. Unternehmenskreise erwarten, dass die Deutschen künftig 60 Prozent und die Österreicher 40 Prozent an Palmers halten werden. Am vergangenen Freitag hat es noch geheißen, dass die deutsche Quadriga Capital 80 Prozent übernehmen wird.
Der Kaufvertrag soll heute Abend unterzeichnet werden. Die Finanzierung erfolgt durch ein österreichisches Bankenkonsortium. Wie berichtet handelt es sich bei dem Deal um eine Totalübernahme, bei dem die zum Teil heftig rivalisierenden Familienaktionäre aussteigen werden. Dem scheidenden Aufsichtschef Tanos wäre kein Totalverkauf, sondern ein strategischer Partner und ein anderer Zeitpunkt lieber gewesen.
Die erst kürzlich von der "P" Beteiligungs AG abgespaltene "P" Textil Beteiligungs & Holding AG hält die Anteile an der Palmers Textil AG, die nun verkauft wird. Nicht verkauft wird die "P" Beteiligungs AG, der die Immobilien und die Hemdenfirma Gloriette gehören. Die Anteile der Gerngross Kaufhaus AG werden von der P Beteiligungs AG, der Palmers AG und von Hans Schmid (25 Prozent) gehalten.
Veräußerungen
Die Palmers-Gruppe hat sich in jüngster Vergangenheit bereits von einigen Beteiligungen getrennt. So wurde die Hälftebeteiligung an Ludwig Reiter Schuhe an die Familie Reiter abgegeben. Die Immobilie des Gerngross City Center in der Wiener Mariahilfer Straße wurde an den deutschen Immofonds Deka Immobilien Investment GmbH verkauft. Das Kaufhaus Tyrol wurde an die Immofina veräußert.