Eigentlich ist es sonnenklar: Wenn einer das Geld ausgibt, das ein anderer hinlegen muss, ist das eine perfekte Anleitung zum finanziellen Unglück. So ungefähr funktioniert das bei den Landeslehrern, nur einer der Knackpunkte in den aktuellen Finanzausgleichsverhandlungen.

Das geht so: Die Länder stellen Lehrer für die Pflichtschulen an (Volks-, Haupt-, Sonderschulen und Poly) und schicken die Rechnung nach Wien. Zwar schreibt der Bund die Regeln für die Anstellung. Aber die Länder haben in der Vergangenheit stets kreative Lösungen gefunden, wie diese Regeln zugunsten einer immer größeren Zahl von Lehrern ausgelegt werden können; mancher Rechnungshofbericht legt Zeugnis darüber ab.

Dieses System ist vermurkst, aber vor dem jetzigen Finanzminister haben sich schon frühere die Zähne daran ausgebissen, durch eine Beteiligung der Länder an der Finanzverantwortung einen kostenbewussteren Umgang mit Lehrerposten zu erreichen. Am besten, der Bund stellt die Lehrer selbst ein, die er dann zahlt (wir hören den schrillen Chor föderalistischer Proteststimmen).

Denn warum soll der Bund kompetent genug sein, sich um ein Gymnasium im entfernten Bregenz kümmern zu können, aber nicht um die Volks- und Hauptschulen am Ort? Das hätte auch den Riesenvorteil, dass auf die Verschiebung der Schülerströme (von Pflicht- zu höheren Schulen) mit einer Verschiebung von Lehrerströmen (von Land zu Bund) reagiert werden könnte. Oder aber die Länder übernehmen den Laden als Ganzes, dann aber bitte auch inklusive höherer Schulen.

So oder so, die Landeslehrer sind nur ein weiterer Beleg dafür, dass alles mit allem zusammenhängt (wie bei den Spitälern) und wir so manche Strukturreform brauchen. Hallo Konvent, ist da noch jemand, der am großen Entwurf bastelt? (DER STANDARD, Printausgabe, 14.9.2004)