Chmela berät Menschen mit Psychiatrie- und/oder Psychoseerfahrungen. Immer wieder wird er mit Missbrauchserfahrungen von Frauen und Männern konfrontiert. "Da kommen Menschen, die sind 50 Jahre und älter, ihr ganzes Lebens ist durch schreckliche Kindheitserlebnisse geprägt." Sexuelle Ausbeutung passiere in der Kirche, an Schulen, beim Militär, aber auch in Krankenhäusern. Chmela: "Missbrauch ist nicht nur ein individuelles, sondern ein strukturelles Problem." Schweigen sei vor allem in Vorarlberg eine übliche gesellschaftliche Reaktion auf Missbrauch. "Ich hab den Schritt in die Medien gemacht, damit Menschen den Mut finden, endlich zu sprechen und Hilfe zu suchen."
Eigene Biografie
Grundlage für seine Arbeit ist die eigene Biografie. Chmela musste sein Medizinstudium aus gesundheitlichen Gründen abbrechen, statt der Arzt- machte er eine Patientenkarriere in der Psychiatrie. Weil "nur selbst Betroffene wirklich wissen, welche Bedürfnisse Betroffene haben", gründete Chmela den Verein Omnibus als Interessensvertretung. Unterstützt wird der Verein und die Beratungsstelle vom Bundessozialamt. Regionalstellenleiter Peter Amann: "Wir wissen, dass psychische Erkrankungen stark zunehmen. Deshalb sind niederschwellige Einrichtungen wie ,Gleiche beraten Gleiche‘ sehr wichtig."