Bischof Krenn werde auch sicher nicht in eine "Rücktrittsoffensive" gehen, denn eine "bischöfliche Absetzung" könne sowieso nur der Papst aussprechen. Überlegungen für einen Nachfolger dementiert Dinhobl: "Solche Gedanken sind völlig fehl am Platz."
Nachfolgekandidaten
Das kann man freilich auch anders sehen: Kirchenintern wird schon wild spekuliert. Als Favoriten gelten der Kärntner Bischof Alois Schwarz und der Abt des Stiftes Heiligenkreuz, Gregor Henckel- Donnersmarck. Letzterer wurde schon öfter als Kandidat gehandelt, kam aber nie zum Zug. Eine andere Variante ist, dass der derzeitige Apostolische Visitator, Vorarlbergs Bischof Klaus Küng, auf Krenn folgt – vielleicht auch nur als Administrator, bis ein geeigneter Kandidat gefunden ist.
"Es braucht jemanden, der wirklich in der Mitte steht und auch das Vertrauen der kirchenpolitischen Lager hat", meint der Wiener Pastoraltheologe Paul Zulehner im Gespräch mit dem Standard. Und das, so Zulehner, spreche gegen Küng, der ja "in der eigenen Diözese schon so viele Probleme hat".
Übergangslösung
Zulehner hofft auf eine ganz andere Lösung: "Damit die Diözese nicht entmündigt wird, wäre es am besten, wenn ein Diözesanadministrator aus dem Domkapitel gewählt wird." Namentlich nennt Zulehner dabei Weihbischof Heinrich Fasching.