Warwick - Sex steigert Produktivität und kurbelt damit die Wirtschaft an. Zu diesem Schluss kommen die Wirtschaftswissenschafter Andrew Oswald von der britischen Universität Warwick und David Blanchflower vom Dartmouth College, USA, nach einer Studie an 16.000 US-Bürgerinnen und Bürgern.

Aufbauend auf Studien des US-Nobelpreisträgers Daniel Kahneman, der im Vorjahr postulierte, dass Sex berufstätigen Frauen zu größtem Wohlbehagen verhelfe, untersuchten die beiden den Zusammenhang zwischen Sex, Geld und Glück. Ergebnis: Egal ob jünger oder älter, weiblich oder männlich, homo oder hetero - Sex mache am meisten glücklich, und je glücklicher der Mensch sei, desto mehr und produktiver arbeite er. Einschränkung: Bezahlter Sex, Seitensprünge und häufiger Partnerwechsel machten die Menschen weniger glücklich, als wenn sie sich das Liebesleben nur mit einem Partner teilten.

Geld spiele dabei kaum eine Rolle: Reiche Leute hätten genauso viel oder wenig Sex wie ärmere. Dagegen habe Bildung einen Einfluss auf das Sexualverhalten: Männer mit hohem Bildungsniveau hätten weniger Sex als andere, gebildete Frauen seien selektiver in der Partnerwahl, wechselten den Partner seltener als andere.

Für die Studie wurden Angaben von 7000 Männern und 9000 Frauen auf standardisierte Fragen analysiert. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 14. 9. 2004)