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Mustafa Osman Ismail, Außenminister

Foto: AP/Lee
Kairo - Der sudanesische Außenminister Mustafa Osman Ismail hat am Mittwoch auch den überarbeiteten Entwurf für eine UN-Resolution zur Darfur-Krise zurückgewiesen. Die Vereinten Nationen hatten ihren Vorschlag für den Resolutionstext am Dienstag modifiziert. Auch die neue Version droht dem Sudan unter anderem mit Wirtschaftssanktionen gegen die Ölindustrie, sollte die Regierung das Morden und die Vertreibung in der westsudanesischen Krisenregion Darfur nicht unverzüglich beenden.

Außerdem spricht sich der UN-Sicherheitsrat in dem Entwurf für die Verstärkung der Überwachungstruppen der Afrikanischen Union aus. Der sudanesische Außenminister sagte auf einer Pressekonferenz in Kairo über die Resolution: "Sie ist unausgeglichen, unfair, und wir weisen sie genauso zurück wie die erste",

In der Europäischen Union (EU) verhärtet sich derweil der Kurs gegen die sudanesische Regierung. Am Donnerstag soll das Europaparlament über eine EU-Resolution abstimmen, in der der dem Sudan explizit Völkermord vorgeworfen wird. Die Regierung des Sudan müsse die Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Kriegsverbrechen und die Verstöße gegen die Menschenrechte, die einem Völkermord gleich kämen, beenden und die Täter zu bestrafen, heißt es in dem Entwurf. Auch die USA hatten dem Sudan Völkermord vorgeworfen.

Die Darfur-Friedensgespräche in Nigeria wurden nach Angaben einer beteiligten Rebellengruppe am Mittwoch abgebrochen. Es sei keine Einigung über zentrale Sicherheitsfragen zu Stande gekommen, sagte ein Vertreter der Gruppe.

In der Krisenregion Darfur kämpfen verschiedene Rebellengruppen seit mehr als einem Jahr um Wasser und Land. Arabischen Janjaweed-Milizen werden für die Ermordung, Vergewaltigung und Vertreibung von schwarzafrikanischen Bauern verantwortlich gemacht. Nach UN-Schätzungen durch direkte und indirekte Auswirkungen des Konflikts bereits mindestens 50.000 Menschen getötet worden. 1,2 Millionen Bewohner der Region seien auf der Flucht. Viele von ihnen sind ohne Nahrung, Wasser und ärztliche Versorgung. Die UNO bezeichnet die Geschehnisse in Darfur als derzeit weltweit schlimmste Katastrophe. (APA/Reuters)