Zugleich wiesen die Entführer auf "die Haltung der türkischen Bevölkerung und ihre Unterstützung für die Stadt Tal Afar" hin. Die Regierung in Ankara hatte den USA am Montag mit dem Ende der Zusammenarbeit im Irak gedroht, wenn die Angriffe auf die turkmenische Minderheit im Norden des Landes weiter anhielten. In Tal Afar leben zahlreiche Turkmenen. Die amerikanischen und irakischen Streitkräfte beendeten am Dienstag eine zwölftägige Offensive gegen die Stadt, in der Aufständische vermutet wurden.
Unterdessen entließ das US-Militär am Mittwoch 750 Gefangene aus dem irakischen Gefängnis Abu Ghraib. Die vom US-Militär geführte Haftanstalt westlich von Bagdad war im April weltweit in die Schlagzeilen gekommen, als bekannt wurde, dass dort irakische Häftlinge misshandelt und sexuell missbraucht wurden. Seitdem lässt das US-Militär immer wieder größere Gruppen von Gefangenen frei. Im April hatte Abu Ghraib, das schon unter dem früheren Machthaber Saddam Hussein als Zuchthaus diente, 8.000 Insassen. Heute sind es noch rund 2.000.