Palo Alto/Wien - Bei einem der größten Börsengänge in diesem Jahr in den USA haben die Aktien des Kleincomputerherstellers Palm Inc ihren Kurs gleich am ersten Handelstag annähernd verdreifacht. Die Aktien, die für 38 Dollar (39,3 Euro/541 S) ausgegeben worden waren, schlossen am Donnerstag mit rund 95 Dollar, nachdem sie im Verlauf sogar bis auf 165 Dollar zugelegt hatten. Gemessen am Schlusskurs beträgt die Marktkapitalisierung der Palm damit umgerechnet 108 Mrd. Mark und ist damit fünfmal höher als etwa die Bewertung des zweitgrößten US-Einzelhändlers, der Sears, Roebuck and Co. Die Muttergesellschaft von Palm, 3Com, habe den Zeitpunkt für den Börsengang der Palm glücklich gewählt, sagten Analysten. Die Technologiewerte befänden sich derzeit in starkem Aufwind. Ursprünglich sollten die Palm-Aktien für 14 bis 16 Dollar ausgegeben werden, dann war der Preis auf 30 bis 32 Dollar angehoben und schließlich nochmals auf 38 Dollar erhöht worden. Analysten zeigten sich allerdings auch besorgt: "Die Anleger haben sich ein höheres Risiko eingekauft als ihnen vielleicht bewusst ist", hieß es etwa beim Pilgrim MagnaCap Fund. Palm hatte im abgelaufenen Quartal 259 Mill. Dollar umgesetzt und den Gewinn um 58 Prozent auf 12,9 Mill. Dollar gesteigert. Das Unternehmen befindet sich mit seinem Klein- und Taschencomputer allerdings in starker Konkurrenz etwa zu Produkten und Programmen von Microsoft. Palm setzt dabei auf Partnerschaften etwa mit Motorola, AOL und dem finnischen Mobiltelefonhersteller Nokia. Palm zielt darauf ab, seine Entwicklungen von Minicomputern für Mobilfunktelefone zu lizensieren und dadurch das Internet auch für Handys nutzbar zu machen. Palm-Mutter 3Com kündigte an, in den kommenden Monaten weitere Geschäftsbereiche an die Börse bringen zu wollen. Seit der Ankündigung vom September, Palm an die Börse zu bringen, hatte sich der Kurs der 3Com-Aktie mehr als verdreifacht. Am Donnerstag gab das Papier allerdings rund 22 Dollar auf 84 Dollar nach. (APA/Reuters)