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Zinedine Zidane (Real Madrid) im Liga-Einsatz gegen Numancia.

Foto: AP Photo/Fernando Llano
Wien - Titelverteidiger FC Porto und Vorgänger AC Milan absolvierten ihre Ouvertüre zur Fußball-Champions League 2004/05 schon am Dienstag. 24 Stunden später sind mit Real Madrid, Manchester United und Bayern München die Millionen-Gewinner von 1998 bis 2002 sowie mit AS Monaco der Finalist 2004 im Einsatz. Die Monegassen müssen in Gruppe A an die Anfield Road zum FC Liverpool, wo der GAK trotz des 1:0 in der Qualifikation seinen Traum vom großen Geld beendete.

Real, seit 1998 gleich drei Mal erfolgreich, tritt im Pool B in Leverkusen an, wo es zu einer Neuauflage des Champions-League-Endspiel von 2002 kommt. Diesmal will es Bayer besser machen als damals beim 1:2, dem fast auch der Bundesliga-Abstieg gefolgt wäre. "Wir müssen unsere Chance im Zweikampf suchen, Härte und Laufbereitschaft zeigen. Damit werden wir ihnen die Spiellaune verderben", kündigte Trainer Klaus Augenthaler vor dem Comeback in der europäischen Fußball-Beletage an.

Ein 40-seitiges Dossier über die "Galaktischen" soll helfen, die Schwachstellen von Beckham bis Zidane aufzudecken. "Es gibt nicht viele, aber die muss man nutzen", fordert "Auge". Die Spanier haben nach dem Viertelfinal-K.O. in der vorigen Saison ebenfalls einiges gutzumachen. Nach zwei mageren 1:0-Siegen in der Primera Division und der lethargischen Vorstellen zuletzt gegen CD Numancia brüllte Trainer Jose Antonio Camacho seine Mann mit den Worten "Bewegt euch!" gehörig nieder.

Angesichts seiner schwachen Form könnte CL-Top-Scorer Raul (45 Tore) auf der Bank bleiben, für ihn bieten sich im Sturm Heimkehrer Morientes oder der Neue, Englands Teamspieler Owen, an. "Es wird eine schwierige Aufgabe. In Deutschland haben wir uns schon immer schwer getan", meinte der brasilianische Weltmeister Roberto Carlos vorsichtig. Im zweiten Gruppe-B-Spiel fordert Rudi Völler als neuer Trainer der AS Roma den Dynamo aus Kiew: "Daheim müssen wir einen Sieg vorlegen."

Gleich zum Start steht der FC Bayern unter gewaltigem Druck. In Gruppe C in Tel Aviv gegen den CL-Neuling Maccabi können die Münchner nach den Pleiten, Pannen und Enttäuschungen der vergangenen Jahre nur verlieren. "Wir müssen gewinnen, da gibt es gar keinen Zweifel. Wollen wir nicht wieder zu früh ausscheiden, ist schon jetzt ein Sieg Pflicht", erklärte Klub-Boss Franz Beckenbauer mit einem Seitenblick auf die weiteren Pool-Gegner Ajax und Juventus, die in Amsterdam aufeinander prallen.

Der deutsche Rekordmeister will seine fast dreijährige Auswärtsmisere auf internationalem Parkett beenden. Seit dem 1:0 in Nantes im Dezember 2001 haben die Bayern in der Champions League keine einzige ihrer zehn Partien in der Fremde gewonnen. Zu allem Überfluss wird der Israel-Trip am nationalen Feiertag und der hohen Sicherheitsvorkehrungen auch zu einem Geduldsspiel. In Tel Aviv werden Kahn und Co. rund um die Uhr bewacht. Dennoch sagt auch Trainer Felix Magath: "Unser Ziel kann nur sein, drei Punkte zu holen."

Sein Torhüter formuliert es - wie stets blumig - so: "Wir haben jetzt lange genug Champions League im Fernsehen geschaut. Wir sind wieder hungrig auf Erfolg." Und sein Nachfolger als Team-Kapitän, Michael Ballack, gesteht: "Ich will ins Finale, diesen Anspruch müssen wir immer haben." Die Gasteber freuen sich schon auf den prominenten Gegner. "Für uns ist es wie ein Fest, wir sind Außenseiter und werden hart arbeiten, um dieses Fest lange genießen zu können", verspricht Maccabi-Trainer Nir Klinger.

Mit Zuversicht nimmt auch ManU in Lyon gegen Olympique den Kampf auf. "Ich sehe keinen Grund, warum wir die Trophäe nicht wieder gewinnen sollten. Wenn alle Spieler wieder gesund sind, wird man ein anderes Team als noch zu Saisonbeginn sehen", sagt Coach Alex Ferguson. Rooney wird zwar nicht vor Anfang Oktober zur Verfügung stehen, dafür ist van Nistelrooy wieder fit. "Ich muss ihn bringen, er wird uns helfen", so Ferguson vor dem Pool D-Duell. Die zweite Partie bestreiten Fenerbahce und Sparta Prag.

Didier Deschamps, Feldherr des Vorjahrsfinalisten AS Monaco, reiste mit Respekt nach Liverpool. "Die Reds sind zwar weniger im Rampenlicht als noch vor ein paar Jahren, aber sie sind wie ihr Stadion noch immer legendär." Während Gerrard und Garcia fit sind, müssen die Gäste auf den gesperrten Saviola verzichten. Im zweiten Gruppe A-Spiel muss Deportivo La Coruna im Heimspiel gegen Olympiakos Piräus nach dem schlechtesten Liga-Start seit 1997 das Mittelfeldtrio Silva, Duscher, Victor Sanchez sowie auf Stürmer Tristan wegen Verletzungen vorgeben. (APA/Reuters/dpa)