Das Austria-Trainer-Duo hofft auf den Aufstieg.

Wien - Im Vorjahr war Austria Magna als Meister in der ersten UEFA-Cup-Runde an Borussia Dortmund gescheitert. Diesmal will man als "Vize'" die erste Hürde unbedingt meistern und in die zweite Phase, die in dieser Saison erstmals in Gruppen gespielt wird, einziehen. In den Weg stellt sich den Violetten Legia Warschau. Der polnische Champion, der aktuelle Tabellendritte im Land von Österreichs nächstem WM-Quali-Gegner, gastiert am Donnerstag zum Hinspiel in Wiener Happel-Stadion.

Günter Kronsteiner glaubt mehr an den Aufstieg als er noch vor einem Jahr getan hat. "Wir haben uns weiterentwickelt, auch haben sich die Charaktere der Spieler geändert", begründet der violette Sportdirektor, der die Warschauer in derselben Kategorie wie seine Truppe einstuft. Die Austria habe immer eine 50:50-Chance, egal gegen wen es gehe. Den Grundstein zum von allen ersehnten Aufstieg liegt im Heimspiel, obwohl er die erste Partie lieber auswärts gehabt hätte. Kronsteiner wäre "jeder Sieg ohne Gegentor" recht.

"Wir sind auch auswärts nicht chancenlos"

"Wir sind auch auswärts nicht chancenlos", sagt der Steirer selbstbewusst. Die Zuversicht hat er auch unter seinen Schützlingen ausgemacht. "Sie haben Ziele, wollen etwas gewinnen, jeder brennt. Wir haben Klasse, Biss, Siegeswillen, wir ziehen alle an einem Strang und wollen unbedingt in die Gruppen-Phase einziehen. Wenn wir es nicht schaffen, sind wir schlecht und selbst schuld", so Kronsteiner. Der Aufstieg wäre sein wohl schönstes Geburtstaggeschenk. Kronsteiner wurde am Montag 51 Jahre.

Der Teammanager gesteht ein, dass die Treffen mit dem siebenfachen polnischen Meister, der ebenfalls über die Qualifikation (1:0 auswärts und 6:0 daheim gegen FC Tiflis) in den UEFA-Cup kam, mit dem GAK-Spiel vom 25. April die wichtigsten seiner bisherigen Trainer-Tätigkeit sind. "Damals haben wir durch das 1:3 den Titel verloren, diesmal soll der Aufstieg her." Konsteiner hofft, dass der zuletzt erzwungene Faktor Glück auch international anhält.

"Wir werden offensiv spielen"

"Ein 0:0 wäre ein bedrohliches Resultat, wir werden offensiv spielen, aber nicht auf Teufel-komm-raus stürmen", skizziert der Feldherr, der in seiner Elf keine großem Umstellungen vornehmen wird, die Marschroute für das Heimspiel. Aber die Gastgeber müssen aufpassen. Die Legia-Stürmer Saganowski und Wlodarczyk sind brandgefährlich. "Gelingt es uns, dieses Prunkstück zu neutralisieren, dann sieht es gut aus", glaubt Kronsteiner, der auch die kompakte Abwehr und Surma im Mittelfeld positiv erwähnt.

Derzeit läuft es ja wie am Schnürchen für die Veilchen. Vier Siege mit 15:0 Toren in den jüngsten vier Spielen geben ebenfalls Hoffnung. Für die Austria spricht laut Kronsteiner noch, "dass der Gegner uns als Mannschaft und die Spieler unterschätzt, dass dessen Trainer zur Disposition steht, dass Ruhe in unserem Lager herrscht und dass wir daheim spielen." Dariusz Kubicki, der Widerpart des Steirers, spricht offiziell zwar ebenfalls von einer Pari-Aufstiegschance, ist aber davon überzeugt, über die Österreicher drüberzukommen.

Legia hofft auf Auswärtstor

"Wir werden bemüht sein, auswärts zumindest ein Tor zu erzielen. Denn die Austria-Abwehr zeigt deutliche Schwächen", sagt der 42-jährige Ex-Teamspieler, der die Austria zwei Mal von seinem Assistenten beobachten ließ, zwei Videos besitzt und auch Infos von Admira-Tormann Szamotulski, eingeholt hat.

Kubicki wird seine Elf, die im Kollektiv stärker als der Gegner sei, auf Konter einstellen und baut auf die zwei Spitzen. Ein Remis mit einem oder mehreren erzielten Treffern wäre ein Traum von ihm. Dem Rückspiel sieht er optimistisch entgegen, bis dahin rechnet er damit, dass Verletzte gesund werden. Apropos Glück: Das erzwang Legia auch in der UEFA-Cup-Generalprobe. "Beim 1:0 auswärts gegen Odra waren wir schwächer, haben aber das Tor erzielt."(APA)

Erste Hauptrunde im Fußball-UEFA-Cup am Donnerstag:

  • Austria Magna - Legia Warschau (Donnerstag, 20.45 Uhr/live Premiere Austria, Wiener Happel-Stadion, Schiedsrichter Witalij Goduljan/Ukraine):

    Austria: Didulica - Dospel, Afolabi, Papac, Dheedene - Sionko, Kiesenebner, Blanchard, Vachousek - Rushfeldt, Vastic. Ersatz: Safar - Troyansky, Antonsson, M. Wagner, Kitzbichler, Janocko, Dosunmu Es fehlen: Metz (Muskelfaserriss im Oberschenkel), Gilewicz (Muskelverletzung in Wade), Ratajczyk (rekonvaleszent/Kreuz- und Seitenbandriss) Bei der nächsten Gelben Karten (dritte) gesperrt: Kiesenebner

    Legia: Boruc - Choto, Jozwiak, Jarzebowski - Karwan, Tomasz Sokolowski I, Rzezniczak, Surma, Kielbowicz - Saganowski, Wlodarczyk. Ersatz: Krzysztalowicz - Poledica, Dudek, Szala, Tomasz Sokolowski II, Wroblewski, Korzym Es fehlen: Djokovic, Zielinski, Magiera (alle verletzt) Fraglich: Poledica