Wien - Die Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) erhöht ihre Förderung zum 1. November um eine Million Barrel. Dies teilten die Ölminister von Saudi-Arabien, Algerien und Iran am Mittwoch beim OPEC-Ministertreffen in Wien mit. Damit steigt die tägliche Förderquote der Organisation auf 27 Mio. Barrel.

Nach Angaben von Experten produziert die OPEC aber schon jetzt bis zu 28 Mio. Barrel, weil die meisten Mitglieder sich nicht an die vorgegebenen Quoten halten.

Richtpreis noch offen

Eine Entscheidung über die vielfach erwartete Anhebung des Richtpreises für Öl - derzeit 22 bis 28 Dollar je Barrel - fiel zunächst nicht. Experten wie Klaus Matthies vom Hamburger Welt-Wirtschaftsarchiv (HWWA) hatten dagegen eine Anhebung des Richtpreises erwartet.

Matthies sagte dem "Tagesspiegel": "Nach dem massiven Ölpreisanstieg ist die Gelegenheit jetzt günstig, über eine Anhebung des angestrebten Preisziels zu reden." Bisher liegt die Preisspanne bei 22 bis 28 Dollar pro Barrel.

Preisband seit Monaten überschritten

In dieser Spanne, auch Preisband genannt, soll sich der Ölpreis nach Vorstellung der Förderländer bewegen, ansonsten wollen sie mit Fördersteigerungen oder -senkungen darauf reagieren. Die bisher gültige Spanne von 22 bis 28 Dollar wird allerdings seit Monaten überschritten.

Matthies sagte, die OPEC könne diesen Umstand nun nutzen, um ihre Preispolitik anzupassen "ohne als Preistreiber dazustehen". Die Industrieländer müssten sich deshalb auf ein Signal der OPEC und eine anschließende Preisrunde auf den Ölmärkten einstellen. (APA)