Wien - Einen Schritt weitergekommen sind die Verhandlungen für ein neues Gehaltssystem im Sparkassensektor. Die Arbeitgebervertreter des Sparkassenverbandes (vertritt 58 Regionalsparkassen, Erste Bank und Bank Austria Creditanstalt, BA-CA) und die Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA; vertritt rund 26.500 Mitarbeiter) versuchen seit geraumer Zeit, einen neuen, zeitgemäßen Kollektivvertrag auszuschnapsen.

Den Arbeitgebern geht es insbesondere darum, die jährlichen Gehaltssprünge zu verbannen. Sie argumentieren damit, dass ihre Gehaltskosten um 15 Prozent über jenen der Konkurrenz lägen. Den Arbeitnehmern wiederum liegt daran, die Einstiegsgehälter anzuheben.

Steilsten Hürden bereits geschafft

Die steilsten Hürden waren schon Ende Juni geschafft: Da haben sich die KV-Verhandler auf die Verringerung der Beschäftigungsgruppen geeinigt; zudem darauf, dass es statt 34 nur noch neun jährliche Gehaltssprünge geben wird. Bessere Arbeit soll künftig auch besser entlohnt werden: Gute Leistung kann mit dem Vorziehen von Gehaltserhöhungen belohnt werden.

Über den Sommer haben die Arbeitsgruppen an den Details und genauen Zahlen für das neue Entlohnungsschema gefeilt. Die Ergebnisse haben sie am Montag und Dienstag bei einer Klausur im niederösterreichischen Laaben vorgelegt.

Zuversicht aller Orten

Fixfertig ist jetzt zwar noch immer nichts, aber "wir sind sehr zuversichtlich, dass wir in absehbarer Zeit zu einem Konsens finden werden", so der Generalsekretär des Sparkassenverbandes, Michael Ikrath, und GPA-Verhandlerin Claudia Kral-Bast in einer gemeinsamen Aussendung.

Der Vorstand des Sparkassenverbands wird die Ergebnisse am Donnerstag prüfen, in der GPA geschieht das nächste Woche. Geben die Gremien grünes Licht, wird sofort weiterverhandelt.

Denn darüber, wie die Übergangsbestimmungen aussehen werden (der neue KV soll nicht nur für Neue gelten), wird derzeit noch heftig debattiert. (Renate Graber/DER STANDARD Printausgabe, 16.09.2004)