Innsbruck - Ein in Vorarlberg verhafteter Kurde darf an die Türkei ausgeliefert werden. Das hat das Oberlandesgericht Innsbruck am Mittwoch entschieden. Die Türkei hält den 33-Jährigen angeblich für einen Top-Terroristen der Hisbollah. Orhan Ö. werden laut Tiroler Tageszeitung fünf Morde, Erpressungen, Entführungen und die Ansammlung von Kampfmitteln angelastet. Zudem wollte der Mann offenbar in Vorarlberg Hisbollah-Kämpfer unter seinen dort ansässigen Landsleuten rekrutieren.Orhan Ö. sitzt sei mehreren Monaten in Auslieferungshaft. Sämtliche Vorwürfe gegen ihn seien von der Türkei konstruiert, betonte der Mann. Er hatte bereits um politisches Asyl in Österreich angesucht, weil er in der Türkei politisch verfolgt werde. Ihm würden Folter und möglicherweise die Todesstrafe drohen. Ö. kann gegen die Auslieferung nicht mehr berufen. Am Ende der Verhandlung lud er das Gericht zu seinem Begräbnis ein. (APA, red/DER STANDARD, Printausgabe, 16.9.2004)
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