Deutsche Tierschützer haben ProSieben-Komiker Stefan Raab aufgefordert, sein "TV Total Reit-Championat 2004" abzusagen. "Raab sollte auf die Veranstaltung in der geplanten Form verzichten", sagte Thomas Schröder, Geschäftsführers des Deutschen Tierschutzbundes, am Donnerstag. "Er könnte aber auch die Veranstaltung in ein tierschutzgerechtes Rennen umgestalten und die Prominenten auf Holzpferden gegeneinander antreten lassen."

Raab will am 30. September Prominente auf Pferde setzen und sie in Aachen wie beim Reitturnier CHIO über sieben bis neun Hindernisse in Höhe von einem Meter schicken. "Auch wenn der Springparcours natürlich mit einem Turnier der Leistungsklassen nicht vergleichbar ist, können sich auch und gerade hier schwere Unfälle ereignen", gab der Tierschutzbund dem Entertainer in einem Brief zu bedenken. "Es reicht nicht aus, wenn den 'Reitern' ein Turnier erfahrenes Pferd zur Verfügung gestellt wird."

Ein häufig gemachter und für das Pferd sehr schmerzhafter Fehler besteht laut Tierschutzbund zum Beispiel darin, dem Tier während des Absprungs im Maul zu ziehen und gleichzeitig mit dem Schenkel Druck zu erzeugen. Ein erfahrenes Springpferd werde wahrscheinlich trotzdem über das Hindernis springen. Was dem Zuschauer jedoch als lustiges Spektakel erscheine, bereite dem Pferd unnötige Schmerzen. Der Tierschutzbund erinnerte in diesem Zusammenhang an den tödlichen Unfall des Springpferdes Landfürst von Michael Whitaker beim letztjährigen CHIO in Aachen. (APA/dpa)