Graz - Traditionelle chinesische Behandlungsmethoden von Krankheiten und Beschwerden - vor allem aber zur Stärkung des Immunsystems - werden ab dem 23. September am Internationalen Kongress für Chinesische Medizin an der Med-Uni Graz diskutiert. Die Tagung, zu der parallel auch ein zweitägiger Publikumskongress stattfindet, wird von der Österreichischen Gesellschaft für Kontrollierte Akupunktur und Traditionelle Chinesische Medizin (OGKA) veranstaltet.

Das Hauptthema "Die Stärkung des Immunsystems" habe man aus zwei Gründen gewählt, so Leopold Dorfer, Präsident der OGKA: "Die Anzahl an Allergikern und abwehrgeschwächten Personen ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen", so der Allgemeinmediziner. Zum anderen gebe es nun auch wissenschaftliche Beweise der Wirksamkeit der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) bei Störungen des Immunsystems. So hätten Studien der vergangenen Jahrzehnte die Wirksamkeit der Akupunktur, der chinesischen Pharmakologie und anderer TCM-Methoden bei Immunitätsstörungen unter Beweis gestellt "Gerade aus diesen Gründen erwartet sich die OGKA auch ein reges Interesse der österreichischen Ärzteschaft", so Dorfer.

Publikumstage

Erwartet werden aber interessierte Laien: Parallel zum Ärztekongress veranstaltet die OGKA Publikumstage, an denen unter anderem Methoden wie die Akupressur, aber auch die chinesische Kräuterlehre, chinesische Ernährung und Entspannungstechniken vorgestellt werden. Der Publikumskongress startet am 23. September in der Vorklinik mit einem Vortragsabend, an dem die Geschichte und Erforschung der Akupunktur in Österreich seit den fünfziger Jahren des vorigigen Jahrhunderts näher beleuchtet wird. Weitere vierzig Vortragende werden an den kommenden zwei Tagen referieren und ihre Methoden "plakativ und praxisnah" vorstellen, so Dorfer.

"Das große Interesse der Menschen an alternativen Heil- und Behandlungsmethoden unterstreicht die Notwendigkeit, dass sich die Forschung auch mit den Praktiken der Chinesischen Medizin auseinander setzt", so der Rektor der Medizinischen Universität, Gerhard Franz. An der Med-Uni werden schon seit Jahren wissenschaftliche Untersuchungen durchgeführt, die sich zum Beispiel mit der messbaren Auswirkung der Akupunktur beschäftigen. (APA)