Menschen mit Alzheimer haben so genannte Amyloid-Ablagerungen im Gehirn, die aus einem Protein namens Beta-Peptid bestehen. Diese Ablagerungen verschlechtern sich zunehmends und schädigen das Gehirngewebe, was zur Demenz führt. Die Wissenschaftler suchten nach Methoden, um die Aktivität des Beta-Peptids zu hemmen und den Aufbau von Amyloid-Ablagerungen durch die Verabreichung eines Impfstoffs zu verhindern. Richard Dodel und seine Kollegen glauben nun, dass sie einen erfolgreichen Ansatz für diesen Prozess entwickelt haben, wobei sie sich das körpereigene Abwehrsystem des Menschen zu Nutze machen.
Antikörper injiziert
Wenn der Körper einer Krankheit oder Infektion ausgesetzt ist, produziert er ein komplexes Molekül-Protein, Antikörper genannt. Die Forscher isolierten die Antikörper gegen das Beta-Peptid und injizierten sie für ein halbes Jahr monatlich Patienten im frühen Alzheimer-Stadium. Um die Effekte der experimentellen Behandlung zu beobachten, maßen die Wissenschaftler die Levels von Beta-Peptid in der Zerebrospinalflüssigkeit zu Beginn und am Ende der Studie. Außerdem testeten sie die Gehirnfunktion der Patienten hinsichtlich des Gedächtnisses, das ja von der Demenz nachhaltig beeinträchtigt wird. Nach Ablauf der sechs Monate waren die Niveaus vom Beta-Peptid in der Zerebrospinalflüssigkeit um 30 Prozent gefallen, während sie im Blut um 233 Prozent in die Höhe schnellten, woraus die Forscher schlossen, dass die Behandlung ihre Wirkung zeigte.