Bakuba - In der irakischen Stadt Bakuba ist am Donnerstag ein Funktionär des Obersten Rates der Islamischen Revolution im Irak (SCIRI) ermordet worden. Die unbekannten Attentäter erschossen Abdul Hassan Hadi al Timimi vor seinem Haus, als er zur Arbeit fahren wollte, teilte die schiitische Partei in Bakuba mit. Der SCIRI ist an der irakischen Übergangsregierung beteiligt. In Bakuba leben sunnitische und schiitische Araber sowie Kurden.

"Unterwirft sich den US-Truppen"

Der sunnitische Rat der Religionsgelehrten im Irak warf unterdessen der Übergangsregierung von Ministerpräsident Iyad Allawi vor, sie unterwerfe sich blind dem Diktat der US-Truppen. "Die Allawi-Regierung hat entschieden, dass der Freund Amerikas ihr Freund ist und der Feind Amerikas ihr Feind", sagte eines der führenden Mitglieder des Rates, Abdessalam al Kubaisi, der arabischen Zeitung "Al-Hayat" (Donnerstag-Ausgabe). Dabei werde die irakische Regierung bei wichtigen Sicherheitsfragen von der US-Armee überhaupt nicht konsultiert, fuhr er fort.

Ein anderes Mitglied des Rates, der bei der Befreiung mehrerer ausländischer Geiseln geholfen hatte, sagte auf die Fragen, ob der Rat demnächst eine "Fatwa" (islamisches Rechtsgutachten) erlassen wolle, die das Entführen von Ausländern verbietet: "Diese Angelegenheit muss noch eingehender studiert werden".

Eine islamistische Extremistengruppe, die in der vergangenen Woche eine türkische Geisel freigelassen hatte, hatte den Rat aufgefordert, die Frage zu klären, ob Geiselnahmen vom religiösen Standpunkt aus rechtens seien. Einige Iraker werfen den Mitgliedern des sunnitischen Gelehrtenrates vor, sie hätten sich für ihren Einsatz zu Gunsten bestimmter Geiseln bezahlen lassen.

Mörsergranate tötet einen Iraker

Beim Einschlag einer Mörsergranate im Zentrum von Bagdad ist am Donnerstagvormittag ein Iraker getötet worden. Zehn weitere Iraker, unter ihnen eine Frau, seien bei der Explosion in der belebten Sadun-Straße verletzt worden, bestätigte ein Sprecher des irakischen Gesundheitsministeriums. Im Osten der Stadt ereignete sich eine zweite Explosionen, bei der demnach eine Person Verletzungen erlitt.

Bei Gefechten und Anschlägen im Land wurden seit Mittwoch in der Früh mindestens 13 Menschen getötet und 64 weitere verletzt, wie das Gesundheitsministerium weiter erklärte. (APA)