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Schwerin – Paradeiser schützten vor Sonnenbrand. Nach dem Verzehr von vierzig Gramm Paradeiserpaste täglich über zehn Wochen hinweg seien bei Testpersonen nach dem Sonnenbad nur 40 Prozent der prognostizierten Rötung festgestellt worden, wie bei einer Konferenz der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) bekannt wurde. Thema der Konferenz war die "Makrowirkung" so genannter Mikronährstoffe wie Vitamine und Spurenelemente. Der "orale Sonnenschutz" entsteht durch den roten Farbstoff der Paradeiser, das Lycopin, erklärte der Ernährungswissenschafter Helmut Sies von der Universität Düsseldorf. Es zählt zu den Carotinoiden, die in Früchten und Gemüsen wie Orangen und Mais vorkommen, und sei auch in der menschlichen Haut vorhanden.

Wo es genau sitze, sei noch nicht bekannt. Es wirke jedoch als Lichtfilter und schütze auch die Augen vor Schäden durch Sonneneinstrahlung, so vor dem Gelben Fleck, der Hauptursache für Altersblindheit. Der Sonnenschutz aus der Nahrung sei so wichtig, weil der Mensch mindestens drei Viertel des Jahres der UV-Strahlung der Sonne ohne besonderen Schutz ausgesetzt sei, sagte Sies. Sonnenschutzmittel würden nur in der Ferienzeit genutzt. Für die Forschung sei dies noch ein riesiges, sich entwickelndes Gebiet. (APA)