Gaza - Militante Palästinenser haben am Donnerstag im Gazastreifen einen hohen Polizeioffizier verschleppt und wenige Stunden nach Militante 2 - Palästinensischer Polizeigeneral wieder frei Gaza/APA/AFP

Wenige Stunden nach seiner Entführung wurde Batrawi nach Angaben palästinensischer Sicherheitskräfte wieder freigelassen. Im Juli hatte es im Gazastreifen aus Protest gegen Günstlingswirtschaft und Korruption bei den palästinensischen Sicherheitsdiensten eine Serie von Entführungen gegeben. Unter anderem wurde der palästinensische Polizeichef Ghazi Jabali verschleppt, den Palästinenserpräsident Yasser Arafat später entließ.

Ende August wurde der amtierende Chef des palästinensischen Geheimdienstes, Tarek Abu Rajab, bei einem Angriff auf seinen Konvoi schwer verletzt. Sein Fahrer und sein Leibwächter wurden getötet.

. Maskierte hätten General Mohammed al Batrawi in der Stadt Gaza entführt, teilte die palästinensische Polizei mit. Zuvor hatten etwa 20 Bewaffnete in Khan Younis im Süden des Gazastreifens Büros des palästinensischen Arbeitsministeriums besetzt, um eine Anstellung zu erzwingen. Sie forderten die palästinensische Autonomiebehörde auf, Arbeitsplätze für Tausende Hochschulabsolventen zu schaffen.

Identität der Entführer ungeklärt

Die Angreifer hätten das Fahrzeug des Chefs der Finanzaufsicht der palästinensischen Sicherheitskräfte, Mohammed al Batrawi, umzingelt und ihn gezwungen mit ihnen zu kommen, sagten die Zeugen. Die Identität der Entführer ist bisher nicht geklärt. Al Batrawis Einheit gilt als loyal gegenüber Palästinenser-Präsident Yasser Arafat.

Machtkampf

Im Juli waren im Gaza-Streifen bereits kurzfristig der Polizeichef von Gaza-Stadt und mehrere Ausländer entführt worden. Vor dem von Israel geplanten einseitigen Abzug aus dem Gaza-Streifen zeichnet sich in dem Gebiet ein Machtkampf zwischen Arafat ergebenen Gruppen und jungen, aufstrebenden Kräften ab, die Arafat Korruption vorwerfen und tief greifende Reformen fordern.

Israels Ministerpräsident Ariel Sharon plant, bis Ende 2005 alle 21 jüdischen Siedlungen im Gaza-Streifen und vier von 120 Siedlungen im Westjordanland aufzulösen. (APA)